Berlin (dpa/tmn) – Knapp 250 000 Tonnen Holzkohle verglühen pro Jahr unter deutschen Grillrosten – und davon steckt laut Umweltbundesamt in fast jeder zweiten Grillkohle Holz aus ökologisch wertvollen Tropenwäldern. Doch das muss nicht sein: Längst gibt es für Holzkohle umweltbewusste Alternativen. Darauf weist die Verbraucherzentrale Berlin hin.
Auch im Handel erhältliche Briketts aus Olivenkernen oder Kokosnussschalen sowie Ersatzprodukte aus alten Weinstöcken oder Maisspindeln eignen sich laut Verbraucherschützern gut für den Grill. Diese sind zwar meist teurer, dafür aber umweltfreundlicher, weil sie aus Abfallprodukten bestehen, die in der Landwirtschaft ohnehin anfallen.
Siegel sagen mehr als DIN-Zeichen
Und wer nicht auf die altbewährte Holzkohle verzichten will? Dem empfiehlt die Verbraucherzentrale, beim Kauf auf vertrauenswürdige Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder Naturland beziehungsweise Bio-Siegel zu achten. Diese Siegel gewährleisten, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt.
Lediglich auf das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) zu achten, bringe noch nicht so viel. Es garantiere zwar, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält, sage aber nichts über die Herkunft aus.
Solargrill und Gemüse sparen noch mehr Kohlendioxid
Kohlendioxid (CO2) einsparen lässt sich auch, wenn man Steaks und Gemüse mit dem Solar- oder Elektrogrill brutzelt statt über der Kohle. Wenn der Elektrogrill dann noch mit echtem Ökostrom betrieben und mit den Nachbarn geteilt wird, können die CO2-Emissionen noch weiter gesenkt und Ressourcen gespart werden, raten die Verbraucherschützer klimabewussten Grillern.
Noch klimafreundlicher wird es, wenn zusätzlich an der Grillgut-Schraube gedreht wird. Denn 95 Prozent der CO2-Emissionen entfallen darauf, was auf den Grill kommt. Wer Gemüse statt Fleisch grillt, kann pro Jahr fast 75 Kilogramm CO2 vermeiden.