Cottbus (dpa/bb) – Die Gewinnung von Fachkräften für den Wandel in der Lausitz auch aus Drittstaaten muss nach Ansicht der Arbeitsagentur für Berlin und Brandenburg stärker in den Blick genommen werden. «Da sind wir noch sehr schwach auf der Brust(…)», sagte Ramona Schröder, Geschäftsführerin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Arbeitsagentur, am Dienstag bei der Lausitzer Konferenz zur Energiewende in Cottbus.
In den drei ostdeutschen Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhält habe es im vergangenen Jahr insgesamt 15.000 Zuwanderungen aus Drittstaaten gegeben. In den drei großen Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg seien es 150.000 Menschen aus Drittstaaten gewesen. «Wir dürfen den Zug nicht verpassen», warnte Schröder. Der Wettbewerb um diese Kapazitäten habe längst begonnen. Allein aus der Ausbildung und mit der Schülergeneration könne der «Demografie-Rutsch» nicht bewältigt werden.
Die Bundesregierung hatte 2023 das Fachkräftezuwanderungsgesetz beschlossen, das den Zuzug von Fachkräften erleichtern soll. Das müsse sich noch mehr herumsprechen, auch die Anerkennung von bestimmten Berufsabschlüssen, sagte der Ostbeauftragte Carsten Schneider bei der Konferenz. Das sei aber eine Sache der Länder. Zudem müssten diese Menschen eingebunden werden in die Regionen – mit einer gelebten Willkommenskultur. Schneider erinnerte daran, dass die Lausitz auch zu Hochzeiten der Kohleförderung Zuzugsregion war.