Fellbach (dpa/lsw) – Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr 52 Verunreinigungen von Wasser durch Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert. Davon seien 45 Mal Oberflächengewässer wie Bäche oder Flüsse verunreinigt worden und siebenmal das Grundwasser, sagte eine Sprecherin der Behörde mit Sitz in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). In drei Fällen sei es sogar zu einem Fischsterben gekommen.
Insgesamt fanden die meisten Unfälle mit Schadstoff-Austritt im Straßenverkehr statt – 115 insgesamt. Zehn Unfälle mit Schadstoff-Austritt habe es im Bahn-, Schiffs- oder Luftverkehr gegeben.
Landwirtschaft: wenig Unfälle, dafür größer
Hinzukommen 84 Unfälle bei der unsachgemäßen Verwendung, Lagerung oder Herstellung von potenziellen Schadstoffen. Darunter fallen neben Kraftstoffen in Anlagen etwa auch landwirtschaftliche Stoffe aus Jauche-, Gülle- oder Silage-Anlagen.
Bei solchen Unfällen gelange durchschnittlich deutlich mehr Schadstoff auf einmal in die Umwelt. Deshalb würden sich die freigesetzten Schadstoffmengen – trotz geringer Unfallzahlen – den freigesetzten Mengen bei Verkehrsunfällen angleichen, sagte die Sprecherin.
Insgesamt kam es zu 209 Unfällen mit potenziell wassergefährdenden Stoffen. Etwa dreiviertel dieser Unfälle führte nicht zu einer Wasserverunreinigung, da die Schadstoffe etwa in die Kanalisation abflossen oder anderweitig beseitigt wurden.