Wetzlar (dpa/lhe) – Viele Menschen möchten Vögeln bei der Futtersuche im Winter helfen – besonders angesichts des zunehmenden Schwunds der Tiere. Allerdings werden mit der Fütterung am Vogelhaus nur etwa zehn Prozent der heimischen Brutvogelarten erreicht, wie der Naturschutzbund (Nabu) Hessen mitteilte. Vor allem die Körnerfresser würden von dem Angebot profitieren, sagte der Landesvorsitzende Maik Sommerhage. «Die Insektenfresser gehen dabei meistens leer aus.»
Die beste Unterstützung sei, Gärten möglichst strukturreich und naturnah zu gestalten. Dazu gehörten etwa beerenreiche Sträucher wie Haselnuss, Holunder, Liguster, Schneeball und Weißdorn. Auch Gräser, Blumen und Getreidesorten wie Distel, Vogelmiere und Mohn seien für Vögel attraktiv. «Wer im Garten zu gründlich aufräumt, beraubt seine tierischen Nachbarn um viele natürliche Futterquellen», sagte Nabu-Vogelexperte Bernd Petri. Er rät dazu, Laub in Haufen und als Mulchschicht auf den Beeten liegenzulassen.
Bei der Fütterung auf Sauberkeit achten
Wichtig sei auch, auf Hygiene zu achten. Besonders an großen Futterstellen könnten sich schnell Krankheitserreger einnisten, wenn diese nicht täglich gereinigt würden. Besser geeignet seien daher kleinere Futterhäuser oder Futterröhren.
Doch welches Futter schmeckt welchem Vogel? Mit Körnerfutter ließen sich Körnerfresser wie Buchfink, Gimpel und Spatz anlocken. Weichfutterfressern wie der Amsel oder dem Rotkehlchen könne man Haferflocken, Obst oder Rosinen anbieten. Für Allesfresser wie Meisen seien Meisenknödel oder -ringe das Richtige.
Vogelfütterung fördert Artenkenntnis
Stark vom Aussterben bedrohte Arten können laut Nabu durch die Vogelfütterung nicht gerettet werden. Diese Tiere würden die kalte Jahreszeit im Süden in ihren Winterquartieren verbringen. Trotzdem habe die Fütterung einen positiven Einfluss auf den Artenschutz. «Durch die Winterfütterung wird vor allem der Verlust von Artenkenntnis verhindert», sagte Sommerhage. Man könne nicht schützen, was man nicht kenne.