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Erweiterung von Nationalpark Schwarzwald: Land macht Zusagen

Baiersbronn (dpa/lsw) – Weil Anwohner Sorgen äußern, macht das Land bei der geplanten Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald neue Zusagen. Straßen, Wasserversorgung und andere Infrastruktur werden im Erweiterungsgebiet erhalten und weiterentwickelt, wie Landesumweltministerin Thekla Walker in Baiersbronn im Kreis Freudenstadt ankündigte. 

Eingriffe in den Wald seien entlang besiedelter Gebiete wie dem zu Baiersbronn gehörenden Langenbachtal demnach weiter möglich: «Wir wollen den Wald hier so entwickeln, dass nicht der Eindruck abgestorbener Berghänge entsteht», sagte die Grünen-Politikerin bei einer Bürgerversammlung. 

Es werde in diesen Bereichen möglich sein, vom Borkenkäfer befallene Fichten zu entnehmen. Im Nationalpark bleiben Bäume, die von dem Schädling befallen sind, üblicherweise stehen – und werden nicht gefällt. «Auch wird der Wald frei zugänglich bleiben, Beerensammeln und Holzlagerung bleiben möglich», versicherte Walker. 

Land plant den «Lückenschluss»

Das Land will mit einem sogenannten Lückenschluss die beiden bisherigen Teilstücke des bisher rund 100 Quadratkilometer großen Nationalparks zu einem zusammenhängenden Gebiet verbinden. Für das Riesenprojekt werden Flächen der Waldgenossenschaft Murgschifferschaft gegen Staatswald in derselben Region getauscht. 

Bisher befinden sich das Langenbachtal und andere Gebiete außerhalb des Großschutzgebiets – künftig liegen sie mittendrin. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im November die Erweiterung im höchsten Entscheidungsgremium des Nationalparks vorgestellt. Der Nationalparkrat soll den Plänen zufolge Ende Januar endgültig über die Vergrößerung entscheiden. 

Nationalpark im Südwesten einzigartig

In der Region formierte sich bereits eine Interessengemeinschaft, die mehr Zeit bei der Erweiterung fordert. Die Fläche des Nationalparks macht dem Umweltministerium zufolge 0,7 Prozent der Waldfläche des Landes aus. Der Nationalpark ist bisher das einzige Großschutzgebiet dieser Art im Südwesten – und deshalb besonders öffentlichkeitswirksam. Eine Besonderheit eines Nationalparks ist, dass der Mensch in einem bestimmten Kerngebiet nicht mehr eingreift.

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