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Von Autoreifen bis Elektroschrott: Müll schädigt Wälder

Kassel (dpa/lhe) – Illegale Müllentsorgung bleibt ein Problem in Hessens Wäldern. Obwohl durch die Waldschäden der letzten Jahre das Bewusstsein vieler Menschen für den Wald gewachsen sei, lasse sich leider kein Rückgang bei der Müllablagerung im Wald feststellen, erklärte ein Sprecher des Landesbetriebs HessenForst auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Entsorgt würden alle möglichen Dinge – von Bauschutt über Haushalts- und Gartenabfälle bis hin zu Elektrogeräten und Altkleider. Aber auch alte Batterien, Farben und Lacke sowie in letzter Zeit häufiger auch Altreifen landen im Wald – und dies teils auch in großen Mengen. 

Müll schadet Wäldern auf vielfältige Weise

Warum ist die Vermüllung so problematisch für die Wälder? Der Sprecher nennt verschiedene Gründe:

  • Durch die illegale Entsorgung gelangten Schadstoffe wie Schwermetalle oder Mikroplastik in das Wald-Ökosystem. Über den Boden und das Wasser verteilen sie sich und stellten so auch eine Gefahr für Tiere und letztlich auch für den Menschen dar.
  • Von den Abfällen könnten unmittelbare Gefahren ausgehen: Wildtiere könnten sich etwa in Drähten verfangen oder an Scherben schneiden, sich verletzen oder sogar qualvoll verenden.
  • Durch die Entsorgung von Gartenabfällen könnten invasive Pflanzen und Insekten in den Wald gelangen, die heimische Arten verdrängen.
  • Der Müll verschandele das Waldbild, Erholungssuchende hätten dadurch weniger Freude am Waldspaziergang.

Hohe Bußgelder drohen

Wer illegal Müll im Wald entsorgt, muss derweil mit hohen Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro rechnen. «In schweren Fällen wird es sogar als Straftat bewertet», erklärte der Sprecher. 

Problematisch sind aus Sicht der Forstleute auch die Hinterlassenschaften von Hunden, vor allem in stadtnahen Wäldern, die auch von vielen Hundebesitzern als Naherholungsgebiete genutzt werden. Hier könne es örtlich zur «Überdüngung» und zur Versauerung des Bodens kommen, die letztlich zu einem Verlust pflanzenverfügbarer Nährstoffe führen könne. «Deswegen sollte gerade in Erholungsschwerpunkten das Geschäft des Vierbeiners eingetütet und ordnungsgemäß entsorgt werden», sagte der Sprecher.

Hundekotbeutel werden im Wald zurückgelassen

Betroffen seien vor allem seltene Biotope und besonders wertvolle Flächen wie Quellbereiche, Magerrasen, und andere besondere Lebensräume. «Diese sind für den Waldbesucher jedoch nicht immer zu erkennen. Ich empfehle daher auf Nummer sicher zu gehen und den Kot einzusammeln», so der Sprecher. Kritisch sei auch, dass Menschen zwar teils Hundekotbeutel benutzen, diese aber dann im Wald zurücklassen. «Dies sollte auf alle Fälle unterbleiben, da nun wieder Fremdstoffe und Mikroplastik in den Wald eingebracht werden», so der Sprecher.

Selbst vermeintlich kompostierbare Beutel gehörten nicht in den Wald, da sie die natürlichen Bodenprozesse im Wald stören «und häufig nicht das halten, was der Claim „kompostierbar“ verspricht.»

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