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Überwintern in Hessen – Störche passen sich an

Wetzlar (dpa/lhe) – Immer mehr Störche sparen sich den langen Flug in den Süden und überwintern in Hessen. Wie der Ornithologe Bernd Petri vom Naturschutzbund (Nabu) mitteilte, wurden zwischen November und Januar etwa 420 Störche bei Büttelborn (Kreis Groß-Gerau) gezählt. Es sei damit das größte deutsche Überwinterungsgebiet. Unter anderem stellt eine Mülldeponie in der Nähe einen geeigneten Ort für die Nahrungssuche dar.

Die Bruchwiesen bei Büttelborn bieten große Vorteile für die Störche zum Überwintern, wie Petri sagte. In der Nacht hielten sie sich in den überfluteten Niedermoorgebieten auf und seien so gut vor Füchsen und Mardern geschützt. Am Morgen fliegen sie auf der Futtersuche zu den benachbarten Ackerflächen. Störche ernähren sich in der Natur vor allem von Würmern und Mäusen.

Wenn die Lastwagen den Bioabfall in einer nahegelegenen Mülldeponie abladen, suchen die Vögel nach Angaben des Ornithologen auch dort nach Überresten. Dort seien die Tiere eher ungestört. An die Mitarbeiter hätten sie sich gewöhnt. Spaziergänger – mit Hunden – gebe es in dem Gebiet kaum.

Die meisten der Störche, die dort überwintern, kommen aus nahegelegenen Regionen wie Nordhessen, Thüringen und den Niederlanden. Im gesamten Bundesgebiet überwintern vereinzelt Störche, die meisten in den südlichen und südwestlichen Bundesländern. Störche, die gar nicht weiterziehen, blieben allerdings weiterhin die absolute Ausnahme, sagt Petri. 

Mittlerweile kehren die ersten Störche an Orte in ganz Deutschland zurück und suchen sich Nester – früher als gewöhnlich. Vor dem Wintereinbruch verlassen die Störche mittlerweile später ihren eigentlichen Lebensraum. Die Entwicklungen ließen sich durch die Anpassung der Störche erklären.

Auf langen Zugwegen erleiden sie Verluste, sagte Petri. Durch den zunehmenden Reisanbau in Spanien und das Anwachsen von Mülldeponien sei der Bestand der in Richtung Westen ziehenden Störche im mitteleuropäischen Raum angewachsen, und ihre Zugwege würden immer kürzer. Zudem erleichtern mildere Temperaturen das Überleben.

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