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Zauneidechsen müssen wegen Brücken-Neubaus umziehen

Rüdersdorf (dpa/bb) – Für den bevorstehenden Neubau der längsten Autobahnbrücke Brandenburgs bei Rüdersdorf nahe Berlin müssen Zauneidechsen vom Frühjahr an umziehen. Die 742 Meter lange Mühlenfließbrücke an der A10 wird ersetzt. Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2025 beginnen. 

Die geschützten Eidechsen müssen vorher umgesiedelt werden. «Wir stellen sicher, dass die Zauneidechsen nicht durch die Arbeiten vor Ort gefährdet werden», sagte der Direktor der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes, Ronald Norman. 

Neuer Eidechsen-Standort wird angelegt

Es werde auf einer freien Fläche eine naturnahe Umgebung für die Reptilien geschaffen, teilte die Autobahngesellschaft mit. Dazu gehörten Wurzelstöcke, Reisighaufen und Steine, aber auch offene Sandflächen für die Eiablage und Blühstreifen als Nahrungsquelle. 

Die Umsiedlung sei je nach Wetterlage ab Frühjahr in mehreren Schritten geplant. Zunächst werden Reptilienschutzzäune errichtet, um eine erneute Besiedlung der Baustellenfläche zu verhindern, wie es hieß. Anschließend sollen die Tiere behutsam eingesammelt und in ihr neues Quartier gebracht werden. Spätestens im November 2025 soll der Eidechsen-Umzug abgeschlossen sein.

Brücken-Neubau soll 2028 fertig sein

Die Mühlenfließbrücke bei Rüdersdorf (Kreis Märkisch-Oderland) wird dem steigenden Verkehr und dem erhöhten Aufkommen schwerer Lkw nicht mehr gerecht, ist laut Autobahn GmbH des Bundes nur eingeschränkt befahrbar. Der Ersatzneubau soll nach derzeitigen Planungen 2028 fertig sein. 

Die Zauneidechse ist in Deutschland laut Bundesamt für Naturschutz gefährdet, weil ihre Lebensräume und das Nahrungsangebot weniger werden. Bei öffentlichen Bauwerken rücken die geschützten Reptilien und der Artenschutz immer wieder in den Fokus, etwa auch beim Bau der Tesla-Autofabrik in Grünheide bei Berlin.

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