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Erfurt (dpa/th) – Mit steigenden Temperaturen nimmt in Thüringen die Zeckengefahr wieder zu. Haben sich die Spinnentiere während der bisherigen Frostperiode kaum geregt, ändert sich das im Frühjahr. 

Zecken sind ab einer Lufttemperatur von etwa sechs Grad aktiv und verlassen den Boden, der zuvor als Winterquartier diente. Darauf macht die Landesforstanstalt aufmerksam. Zecken können bei Hautkontakt und dem damit verbundenen Blutsaugen gefährliche Krankheiten auslösen.

Am häufigsten wird die von Bakterien verursachte Borreliose übertragen, deren Symptome denen einer Grippe ähneln und von Fieber, Müdigkeit und Gliederschmerzen bis hin zu Hautrötungen und Lähmungserscheinungen reichen können. Jährlich erleiden im Freistaat den Angaben nach 300 bis 400 Menschen eine zeckenübertragene Borreliose, die in der Regel mit Antibiotika behandelt wird. 

Impfung und Vorsicht bieten den besten Schutz

Seltener ist die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Bei dieser viralen Erkrankung kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns kommen. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden im vergangenen Jahr 13 FSME-Fälle aus Thüringen gemeldet. 2023 waren es 10 FSME-Fälle. 

Als FSME-Risikogebiete gelten insbesondere Süd- und Ostthüringen, darunter die Wälder um Hildburghausen, Jena, Gera und Schleiz. Seit 2024 gilt auch das Altenburger Land als Risikogebiet. Bislang sind 13 Kreise und Städte im Süden, Osten und der Mitte des Freistaats als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Die neue FSME-Karte will das RKI Ende Februar veröffentlichen.

Der beste Schutz vor der FSME-Erkrankung ist die vorsorgliche Impfung. Um die Gefahr eines Hautkontakts mit Zecken zu vermeiden, sollten Waldwege nicht verlassen und höherer Graswuchs gemieden werden, so die Landesforstanstalt. Denn die Blutsauger sitzen häufig auf besonnten Gräsern und Zweigen.

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