München/Offenbach (dpa/lby) – Der Winter im Freistaat war sowohl eiskalt als auch frühlingshaft mild – und im Mittelwert zu warm. Zugleich war es besonders sonnig, und Niederschläge fielen nur spärlich, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.
Eine dauerhafte Schneedecke war demnach deutschlandweit fast ausschließlich in höheren Lagen zu beobachten, während es im Tiefland nur für kurze Gastspiele der weißen Pracht reichte. Laut DWD war es der 14. milde Winter in Folge.
Mit einer Mitteltemperatur von 0,9 Grad war er auch in Bayern deutlich wärmer als in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 mit -1,0 Grad, die zur Einschätzung des längerfristigen Klimawandels dient. Dennoch reichte es für den Titel des kältesten Bundeslandes. Am wärmsten anziehen musste man sich Anfang und Mitte Januar sowie in der dritten Februarwoche, als auch strenge Nachtfröste auftraten.
Rekordwerte aus Bayern
«Kontrastiert wurden diese von frühlingshaften Wärmeschüben Ende Januar und zu Beginn der dritten Februardekade», erläutere der DWD nach einer ersten Auswertung der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen. Auch dabei gab es im Freistaat einen Rekord: Föhnbedingt wurden am 27. Januar in Bad Kohlgrub (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) 18,9 Grad gemessen – diesen Spitzenwert erreichte am 21. Februar auch Metzingen am Nordrand der Schwäbischen Alb.
Passend zu den milden Temperaturen zeigte sich die Sonne in Bayern gut 226 Stunden (Vergleichswert: 171 Stunden). Im Alpenvorland und in den Gipfellagen wurden gar Spitzenwerte von über 300 Stunden gemessen.
Niederschläge hingegen fielen nur spärlich. 148 Liter pro Quadratmeter registrierten die Messtationen. Zum Vergleich: Im langjährigen Durchschnitt der Referenzperiode waren es 200 Liter pro Quadratmeter. Besonders groß war das Niederschlagsdefizit im Februar.