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Teheran (dpa) – Weltweit gibt es laut iranischen Behörden nur noch 17 Exemplare des vom Aussterben bedrohten Asiatischen Geparden. «Zum Schutz dieser Tiere benötigen wir die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen», sagte die Leiterin der staatlichen Umweltbehörde, Schina Ansari, laut der Nachrichtenagentur Irna. 

Asiatische Geparden (Acinonyx jubatus venaticus) sind eine Unterart der Geparden und kommen nur noch im Iran vor. Laut der Umweltschutzorganisation WWF gibt es fünf Unterarten, wobei die meisten der weltweit rund 6.600 Geparden in Südafrika leben.

Mehr Schutz beschlossen

Ansari äußerte sich am Rande einer Zeremonie zur Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen der Umweltschutzorganisation und der Verkehrspolizei. Diese soll im Turan-Schutzgebiet in der nordöstlichen Provinz Semnan für besseren Schutz der Raubkatzen sorgen. 

Die Region zählt zu den wichtigsten Lebensräumen der Asiatischen Geparden im Iran. Immer wieder kamen dort Tiere tragischerweise an Schnellstraßen ums Leben. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN wurde die Zahl der Geparden im Iran im Jahr 2007 noch auf 60 bis 100 Tiere geschätzt.

Tod eines Asiatischen Geparden löste nationalen Aufschrei aus

Im Februar 2023 war im Iran ein etwa zehn Monate alter Gepard namens Pirus an Nierenversagen gestorben. Der Fall hatte große Trauer und Empörung ausgelöst. Die Tierart ist ein nationales Symbol, das auch Kunstwerke ziert. Der Iran trat bei den Fußballweltmeisterschaften 2014 und 2018 mit dem Symbol eines Asiatischen Geparden auf dem Trikot an.

Iranische Umwelt- und Tierschützer warnen seit Jahren vor dem Aussterben der Asiatischen Geparden. Auch ein UN-Projekt setzt sich für den Erhalt der Unterart ein. Zahlreiche Umweltaktivisten im Iran sind in der Vergangenheit wegen ihrer politischen Aktivitäten zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Kritiker werfen den Behörden vor, sich nicht ausreichend für den Schutz der bedrohten Tiere einzusetzen.

Wiederansiedlungsversuche von Geparden in Indien

Einst war der Asiatische Gepard in verschiedenen Regionen in Südwest- und Zentralasien bis nach Indien heimisch. Vor rund 70 Jahren wurde er in Indien ausgerottet. In den Jahren 2022 und 2023 dann wurden insgesamt 20 Geparden aus Namibia und Südafrika nach Indien gebracht, um dort wieder eine freilebende Population aufzubauen – bestehend eben aus Afrikanischen Geparden, nicht aus Asiatischen Geparden.

Daran gab es Kritik, auch vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Der indische Kuno-Nationalpark sei mit seinen etwa 750 Quadratkilometern – etwa 17 mal 44 Kilometer – sehr klein für eine Gepardenpopulation. Geparden lebten in einem sozial stabilen räumlichen System mit weit auseinander liegenden Territorien. Nach Angaben indischer Medien aus dem Februar leben erst drei der aus Afrika herübergebrachten Geparden nun tatsächlich in freier Wildbahn.

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