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Land startet Förderprogramm für Klimaschutz vor Ort

Schwerin (dpa/mv) – Das Umweltministerium in Schwerin will den Gedanken des aktiven Klimaschutzes fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankern und mehr Menschen zum Mitmachen gewinnen. «Klimaschutz kann nicht mit der Brechstange gelingen und nicht mit grüner Ideologie», sagte Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) in Schwerin bei der Vorstellung eines landesweiten Beteiligungsprogramms. Unter dem Motto «MV tut was» sollen bereits bestehende Klimaprojekte sichtbar gemacht und die Umsetzung neuer Ideen unterstützt werden. 

Insbesondere Menschen im ländlichen Raum gelte es, besser in den laufenden Veränderungsprozess einzubeziehen, sagte Backhaus. Er verwies darauf, dass die Errichtung neuer Windräder oder die Wiedervernässung von Mooren oft auf Unverständnis und Widerstände stoße. Deshalb müssten gerade dort der lokale Nutzen von Klimaschutz sichtbar gemacht, Netzwerke aufgebaut und wirtschaftliche Entwicklung vorangebracht werden. «Wir müssen die Vorbehalte der Menschen ernst nehmen, im Dialog Lösungen finden und so die Akzeptanz für Klimaschutz erhöhen», erklärte der Minister.

Zwei Millionen Landesmittel für Klimaschutz-Werbung

Nach seinen Angaben stehen für das auf zwei Jahre angelegte Programm zwei Millionen Euro bereit. 520.000 Euro davon würden als Preisgelder ausgereicht. Bewerbungen mit bereits laufenden Initiativen oder neuen Projektideen können nach Angaben des mit der Programmkoordinierung betrauten Vereins fint e.V. aus Rostock vom 20. Mai an online gestellt werden. 

Das Programm sehe zudem die Ausbildung sogenannter Dorfmoderatoren vor, die vor Ort Prozesse erklären und mitgestalten, sowie den Einsatz eines Klima-Mobils. Ein weiteres Förderangebot richte sich an Auszubildende, die im eigenen Betrieb Klimaschutzvorhaben entwickeln und umsetzen wollen. 

Deutschland solle bis 2045 treibhausgasneutral werden und Mecklenburg-Vorpommern stelle sich diesem Anspruch, sagte Backhaus. Er äußerte die Erwartung, dass die dafür erforderlichen Entwicklungen durch die vom Bund angekündigten 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz an Fahrt gewinnen werden.

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