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Umweltminister Schneider besorgt wegen Niedrigwassers

Bonn (dpa) – Der neue Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat sich angesichts sinkender Fluss-Wasserstände besorgt gezeigt. «Dieses Niedrigwasser im Mai ist vollkommen ungewöhnlich. Es zeigen sich hier die Auswirkungen des Klimawandels», sagte Schneider bei einem Termin am Rhein in Bonn. «Was wir derzeit erleben, ist zwar schönes Wetter und Sonnenschein, aber de facto ist es eine Naturkatastrophe, weil wir kein Wasser haben.»

Niedrigwasser habe negative Folgen für die Flora und Fauna wie auch für die Binnenschifffahrt. Deshalb müssten bei der nationalen Wasserstrategie Umwelt- und Wirtschaftsaspekte berücksichtigt werden. «Also nicht immer nur Begradigung, nicht immer nur Vertiefung, sondern vor allem auch Gewässer fließen zu lassen und sie auch in ihrem natürlichen Habitat zu haben», sagte Schneider.

Klimaschutz sei Kernaufgabe der gesamten Bundesregierung

Er werde ein Klimaanpassungsprogramm erarbeiten, das solche Maßnahmen bei der Haushaltsanmeldung einbeziehe. Klimaschutz sei eine Kernaufgabe der gesamten Bundesregierung, so dass alle Ministerien ihren Beitrag leisten müssten – neben seinem eigenen etwa auch Bau, Landwirtschaft und Verkehr.

Die insgesamt geplanten 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz sollten nach seinem Verständnis vor allem in Maßnahmen gehen, die auch umgesetzt werden könnten, sagte Schneider. Hier sollten den Kommunen und Ländern als Hauptakteuren schnell und effizient Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Unter anderem müsse die Klimaanpassung in den Städten noch weiter vorankommen, etwa durch die Entsiegelung von Flächen. «Ich habe meinen Dienstsitz heute in Augenschein genommen am Robert-Schuman-Platz – das ist eine Betonwüste.» Ähnliches gebe es in vielen Städten.

Schneider betonte, dass Bonn auch in Zukunft erster Dienstsitz seines Ministeriums bleiben werde. «Ich werde auch hier sein und hier Termine wahrnehmen, ich werde auch gezielt hier Konferenzen veranstalten und daran teilnehmen.»

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