Close

Mehr Plätze für Trekking-Touristen in Thüringen

Kaltennordheim/Erfurt (dpa/th) – Campen auf dem ehemaligen Grenzstreifen: Thüringen baut seine Trekking- und naturnahen Übernachtungsplätzen am Grünen Band aus, wie das Umweltministerium auf Anfrage in Erfurt mitteilte. 

Im Freistaat verläuft mit 763 Kilometern mehr als die Hälfte des rund 1.400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, der heute als Grünes Band ein Naturrefugium und Erinnerungsort an die deutsche Teilung ist. Er hat in Thüringen den Status als Naturmonument. 

Übernachten fernab von Touristengruppen 

Nachdem im vergangenen Jahr erste offizielle Übernachtungsplätze für Camper bei Lichtenhain im Kreis Saalfeld-Rudolstadt eingerichtete wurden, folgen laut Ministerium 2025 drei weitere Angebote: Übernachtungsmöglichkeiten in der Natur soll es am Rande der Erlebniswelt Rhönwald in der Nähe von Kaltennordheim (Kreis Schmalkalden-Meiningen), in Truckendorf bei Schalkau (Kreis Sonneberg) sowie am Generalsblick auf dem Isaak bei der Gemeinde Frankenblick (Kreis Sonneberg) geben. 

Das Projekt sei vom Umweltministerium angeschoben, von der Stiftung Naturschutz finanziert und von den Naturfreunden Thüringen koordiniert worden. Übernachtet werde im Zelt oder unter einer Art Zeltplane (Tarp) in der Natur fernab von größeren Tourismusgruppen. 

«Die einfachen Bleiben sind gleichzeitig ein perfekter Start- oder Zielpunkt für Wanderungen am Grünen Band oder in den nationalen Naturlandschaften», sagte Umweltminister Tilo Kummer (BSW). «Die Natur in Thüringen hat viel zu bieten.» Es gehe um sanften und naturnahen Tourismus. 

Buchungsplattform im Internet 

Für Trekkingangebote in Thüringen gebe es eine eigene Buchungsplattform. Die einzelnen Übernachtungsangebote haben laut Ministerium Platz für bis zu fünf Zelte für jeweils zwei Personen auf Boden- oder Holzplattformen. Die Plätze liegen in der Nähe von Wanderwegen. Sie seien nur für eine Nacht zu buchen.

Nach Angaben von Anja Zachow von den Naturfreunden Thüringen bestehen Trekkingplätze im Freistaat auch bei Blankenstein (Saale-Orla-Kreis), bei der Arche Rhön und beim Geopfad Pinsenberg in Krölpa (Saale-Orla-Kreis). 

Beim Grünen Band handelt es sich um eine Kette verschiedener Biotope mit insgesamt 1200 bedrohten Tier- und Pflanzenarten, und auch um den vielerorts noch erhaltenen Kolonnenweg sowie die Wachtürme der DDR-Grenzposten.

Mehr insights