Magdeburg/Halle (dpa/sa) – Eine anhaltende Trockenperiode sorgt derzeit in Sachsen-Anhalt für sinkende Pegelstände in der Elbe und Saale. Wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft auf Anfrage mitteilte, lag der Wasserstand der Elbe in Magdeburg am Dienstagnachmittag mit 54 Zentimeter deutlich unter dem mittleren Niedrigwasser von 71 Zentimetern – Tendenz weiter fallend.
Am frühen Dienstagmorgen zeigte das Messgerät an der Magdeburger Strombrücke noch 56 Zentimeter an. Der historische Tiefststand an diesem Pegel beträgt 46 Zentimeter und wurde im August 2018 erreicht.
Auch die Saale führt vielerorts nur noch wenig Wasser. Am Pegel Bernburg OP liegt der Stand den Angaben zufolge aktuell bei 480 Zentimetern, damit nur knapp über dem mittleren Niedrigwasser von 471 Zentimetern. Der niedrigste Wert dort stammt aus dem Jahr 1904 mit 300 Zentimetern. Für Donnerstag seien zwar Niederschläge möglich, insgesamt werde sich die Lage jedoch kaum entspannen, so der Landesbetrieb.
Bleiben Frachten auf der Strecke?
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe sprach von einer «erneuten Niedrigwassersituation» infolge fehlender Niederschläge. Die Fahrrinnentiefe bei Magdeburg beträgt derzeit rund 96 Zentimeter. Frachtschiffe fahren demnach nur noch, «sofern Fahrzeuge unter diesen Bedingungen wirtschaftlich Güter transportieren können», teilte das Amt mit. Fahrgastschiffe können aufgrund des Tiefganges betroffen sein, hieß es. In diesen Fällen müssten sie auf andere Reviere ausweichen.
Hitze verschärft das Niedrigwasser
Verstärkt wird die Lage durch eine extreme Hitzewelle. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Mittwoch eine flächendeckende Hitzewarnung für ganz Sachsen-Anhalt ausgesprochen. Temperaturen zwischen 36 und 39 Grad seien wahrscheinlich, vereinzelt seien sogar 40 Grad möglich. Damit könnten in einigen Regionen neue Temperaturrekorde aufgestellt werden. Der bisherige Höchstwert in Sachsen-Anhalt liegt bei 40 Grad und wurde im Juli 2022 gemessen.
Für Donnerstag kündigte der DWD eine Kaltfront an, die mit Schauern und Gewittern einhergehen könnte. Die Temperaturen sollen dann etwas zurückgehen. Für eine dauerhafte Erholung der Pegel reicht das voraussichtlich jedoch nicht aus.