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Technische Probleme meist Ursache für Treibstoffablässe

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Technische Probleme während eines Fluges sind in den allermeisten Fällen die Ursache für das Ablassen von größeren Mengen von Treibstoff. So auch in diesem Jahr bei bisher allen Vorfällen, die über Rheinland-Pfalz und dem Saarland geschehen sind, wie aus einer Auflistung des Luftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. 

Im März und April dieses Jahres gab es demnach zwei Fälle von «Fuel Dumping» über der Region Südliches Rheinland-Pfalz/Saarland. Dabei seien insgesamt rund 150 Tonnen Kerosin abgelassen worden. 

Zudem stehen ein Fall im März aus dem südlichen Rheinland-Pfalz und ein weiterer Anfang Juli aus der Region Westliches Baden-Württemberg/Südliches Rheinland-Pfalz in der Liste. Bei ersterem war die abgegebene Treibstoffmenge unbekannt, beim zweiten lag sie bei gut 11 Tonnen.

«Fuel Dumping» in Rheinland-Pfalz immer wieder Thema

Beim sogenannten Fuel Dumping lassen Flugzeuge, die sich in einer Notlage befinden oder technische Probleme haben, Treibstoff ab, um mit weniger Gewicht sicher landen zu können. 

Treibstoffablässe sind in Rheinland-Pfalz immer wieder ein Thema. In dem Bundesland kommt es wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen vergleichsweise oft zu solchen Ereignissen. Kerosinablässe beunruhigen immer wieder Teile der Bevölkerung und der Politik.

Im vergangenen Jahr gaben drei Flugzeuge über Rheinland-Pfalz und nahe dem Saarland teils größere Mengen Treibstoff ab. Es gebe keinen Fall, der direkt über dem Saarland passiert sei, teilte die saarländische Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Alwin Theobald mit. 

Laut Daten des Luftfahrt-Bundesamtes handelte es sich im vergangenen Jahr um einen Flug Anfang Februar über dem südlichen Rheinland-Pfalz, bei dem 15 Tonnen Kerosin abgelassen wurden. Ende Juni wurden rund 50 Tonnen Treibstoff im Umkreis von 50 Kilometern um das pfälzische Ramstein abgelassen. 

Mitte Oktober dann gab es einen Ablass bei einem Flug zwischen Memmingen und Trier, die genaue Menge ist unbekannt. Und im Juli lag noch ein Vorfall aus dem Bereich Westliches Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz vor.

Saarland plant keine eigenen Messungen 

Neben technischen Problemen können auch medizinische Notfälle Gründe sein, warum eine Maschine vor einer Landung Treibstoff ablassen muss. Im Jahr 2021 gab es acht Fälle von Kerosinablässen über Teilen von Rheinland-Pfalz. 2022 waren es zehn Fälle, 2023 drei Fälle, 2024 dann vier.

Laut Saar-Landesregierung ist keine systematische Überwachung oder Messung durch mögliche Belastungen in Luft und Boden geplant. Nach Angaben des Umweltbundesamtes hätten solche Ablässe nach derzeitigem Kenntnisstand keine kritischen Auswirkungen auf Umwelt und menschliche Gesundheit, hieß es in der Antwort.

Ein rheinland-pfälzisches Immissionsmessnetz messe Kohlenwasserstoff-Niederschläge in der Westpfalz (Dunzweiler) und somit in direkter Nähe zum Saarland. Zudem gebe es zwei weitere Messstationen in Rheinland-Pfalz im Pfälzer Wald (Hortenkopf) und im Hunsrück (Leisel). Die Messwerte dieser Stationen seien bei Kohlenwasserstoffen unauffällig, teilte die Regierung mit.

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