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Forscher wollen für besseres Klima im Kuhstall sorgen

Freiberg (dpa/sn) – Milchkühe sollen künftig in ihren Ställen nicht mehr unter Hitze leiden müssen. Wissenschaftler der Freiberger Bergakademie und Ingenieure haben jetzt das Zentrum für zukunftsfähige Tierhaltung gegründet, um an einem Stall der Zukunft zu formen. «Auch in diesem Sommer rollen wieder Hitzewellen über Europa und machen vor Nutztieren nicht Halt. In den Ställen steigen die Temperaturen ins Unerträgliche, denn Kühe leiden bereits bei Temperatur über 15 Grad Celsius an Hitzestress», teilte der Verein mit.

Schlechtes Stallklima ist auch für Krankheiten verantwortlich

Landwirten und Forschern sei in Zeiten des Klimawandels klar, dass sich die Ställe verändern müssen, um vor allem Rindern bessere klimatische Bedingungen zu bieten, hieß es. Ein schlechtes Stallklima habe enorme Auswirkungen – nicht nur auf die Milchleistung von Kühen. 

«Wir wissen aus unserer Forschung, dass die meisten der aktuell in der Milchviehhaltung auftretenden Tiergesundheitsstörungen und Tierverluste ebenso wie die Einschränkungen im Wohlbefinden unserer Rinder auf ein suboptimales Haltungsumfeld zurückgehen», erklärte Vereinschef Alexander Starke, Professor an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Messungen zu Luftströmungen und dem Atem der Kühe

Mit ihrer Expertise für Strömungsmechanik und Bewetterung ist die Technische Universität Bergakademie Freiberg ingenieurtechnische Ideengeberin innerhalb des Verbunds. «Wir messen in einem Milchviehbetrieb bei Leipzig, der Agrargenossenschaft Kitzen, die Luftströme und den Atem der Kühe und haben mit den Daten einen digitalen Zwilling des Stalls erstellt», erläuterte der Freiberger Professor Rüdiger Schwarze die Vorgehensweise. Dieser liefere erste Hinweise darauf, welche Maßnahmen in Zukunft zu einem besseren Stallklima führen können.

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