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Umwelthilfe: Wenig «e» bei Regierungsdienstwagen

Berlin/Erfurt (dpa/th) – Mit Blick auf aus ihrer Sicht zu viele klimaschädliche Dienstwagen zeigt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der Thüringer Landesregierung die Rote Karte: Zum Großteil sind die Ministerinnen und Minister von CDU, SPD und BSW nämlich mit Diesel-Fahrzeugen unterwegs – inklusive Ministerpräsident Mario Voigt (CDU), wie aus dem neuen Dienstwagen-Check der Umwelthilfe hervorgeht. 

Nur ein Ressortchef mit Elektro-Auto

Einzig der Minister für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten, Tilo Kummer (BSW), fährt demnach ein Elektro-Auto. Daneben setzen die Ministerin für Justiz, Migration und Verbraucherschutz, Beate Meißner, und die Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Colette Boos-John (beide CDU), auf Plug-in-Hybride.

Damit belegt Thüringen im bundesweiten Vergleich der Umwelthilfe beim durchschnittlichen Ausstoß des klimarelevanten Treibhausgases CO2 Platz 11 von allen 16 Bundesländern. Vor drei Jahren lag Thüringen mit der damaligen Landesregierung aus Linke, SPD und Grünen auf dem sechsten Platz.

Umwelthilfe sieht bundesweites Problem

Laut aktueller Auswertung der Umwelthilfe stoßen viele Politiker-Dienstwagen deutlich mehr CO2 aus als etwa ein durchschnittliches aktuell in Deutschland zugelassenes Auto. Bundesweit fahren demnach nur 87 von 238 Spitzenpolitikern mit reinen Elektroautos durchs Land

Statistische Schwächen

Die Zahlen der Umwelthilfe sind nur bedingt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die DUH geht für ihre Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-in-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Laut Studien trifft das zwar oft zu – ob die Spitzenpolitiker und ihr Fuhrparkmanagement aber auch tatsächlich so vorgehen, ist offen.

Zudem ist für jeden Spitzenpolitiker nur ein Fahrzeug aufgelistet, vielen stehen aber mehrere Autos zur Verfügung. Die Deutsche Umwelthilfe fragt jedes Jahr die Dienstwagen der Bundes- und Landesregierungen ab.

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