Wilhelmshaven (dpa) – Wer in diesen Tagen im Nationalpark Wattenmeer unterwegs ist und auf tote oder kranke Wildvögel stößt, sollte die Tiere nicht anfassen. Das rät die Nationalparkverwaltung angesichts der vermehrten Ausbrüche der hochansteckenden Geflügelpest in einigen Bundesländern. «Fassen Sie die Tiere keinesfalls an. Menschen können zu Virenträgern werden und das Virus weiterverbreiten», teilt ein Sprecher der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven auf Anfrage mit. Außerdem sollte Abstand zu den Tieren gehalten werden. Auch Hunde sollten fernbleiben.
Im Herbst rasten Millionen Zugvögel im Wattenmeer. Viele der Zugvögel kommen von Brutgebieten im Norden Europas, Asiens oder gar Amerikas. Auf ihrem oft Tausende Kilometer langen Weg in die südlichen Winterquartiere legen sie eine Rast ein, um ihre Energiereserven aufzufüllen. Das Naturschauspiel zieht jedes Jahr auch viele Besucher an die Nordseeküste.
Wer vermehrt tote Tiere auf engem Raum finde und dies für ungewöhnlich halte, sollte die zuständigen Veterinärbehörden informieren, teilt die Nationalparkverwaltung weiter mit. «Das Einsammeln von Kadavern erfolgt nur, wenn eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit oder ein Seuchengeschehen vermutet wird.» Die Entscheidung darüber liege bei den Veterinärämtern.
Keine Hinweise auf Seuchengeschehen
Bislang wurden in den vergangenen Monaten laut der Nationalparkverwaltung nur bei einzelnen Tieren Infektionen mit der Vogelgrippe nachgewiesen. «Bislang gibt es im Nationalpark keine Hinweise auf ein außergewöhnlich starkes Seuchengeschehen unter den rastenden Zugvögeln», teilt der Sprecher weiter mit. Die Situation werde fortlaufend beobachtet.
Zwar werden Totfunde von Wildvögeln den Angaben zufolge das ganze Jahr über systematisch erfasst, allerdings können nicht alle Totfunde auch in Laboren untersucht werden, da die Kapazitäten begrenzt sind.