Mainz (dpa/lrs) – Die Asiatische Hornisse hat sich mittlerweile in ganz Rheinland-Pfalz ausgebreitet. Schwerpunkt bleibt aber weiterhin der Oberrheingraben, wie das rheinland-pfälzische Umweltministerium erklärte. Es beruft sich dabei auf die Einstufung des Bundesumweltministeriums. Demnach gilt die invasive Art seit März 2025 als etabliert in Deutschland.
Die geänderte Einordnung bedeutet eigentlich, dass gemeldete Nester nicht mehr überall sofort beseitigt werden müssen, so das Landesministerium. In Rheinland-Pfalz habe man sich aber entschieden, die Bekämpfung der gemeldeten Nester im öffentlichen Raum zunächst weiterhin organisatorisch und finanziell zu übernehmen. Die Regelung gelte bis 1. August. Solange trägt das Umweltministerium die Kosten für die Beseitigung von Nestern, auch im privaten Raum.
Keine Kostenübernahme mehr ab 1. August
Eine Pflicht für Grundstückseigentümer die Nester zu entfernen, besteht allerdings nicht. Vielmehr können sie die Nester freiwillig entfernen lassen. Ab 1. August müssen dann aber auch die Kosten durch die Grundstückseigentümer getragen werden, erklärt das Landesumweltministerium. Es rät zudem dringend davon ab, die Nester selbstständig zu entfernen. Eine Nestentfernung müsse durch sachkundige Personen, etwa Schädlingsbekämpfer, durchgeführt werden.
Im öffentlichen Raum hingegen hat ab 1. August die Ordnungsbehörde die Verantwortung. Im Einzelfall könne als Schutzmaßnahme die Entfernung auch auf Privatgrundstücken veranlasst werden. Etwa wenn das Grundstück in unmittelbarer Nähe zu einer Schule liegt, erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums. Dann trage die Ordnungsbehörde die Kosten.
Gefahr für Allergiker
Die aus Südostasien stammende Hornissenart wurde vermutlich über Importware 2004 nach Frankreich eingeschleppt und breitet sich seitdem in Europa stark aus. Seit 2016 ist sie auf der EU-Liste invasiver Arten verzeichnet. Versuche, sie zu beseitigen, sind trotz großer Anstrengungen wirkungslos geblieben.
Befürchtet wird die Gefährdung von heimischen Insekten wie Honigbienen. Außerdem bestehe die Gefahr wirtschaftlicher Schäden und damit einhergehender Kosten im Obst- und Weinbau, da die Hornissen die Früchte fressen würden.
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) gilt ebenso wie die Europäische Hornisse (Vespa crabro) von Natur aus als friedfertig. Nur zur Verteidigung ihres Nestes stechen sie. Eine potenzielle Gefahr seien sie indes für allergisch reagierende Menschen.