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Marburg/Bonn (dpa/tmn) – Ein großes Gehege, abwechslungsreiche Einbauten, Verstecke, ein Sandbad – wer einen Hamster artgerecht halten will, braucht all das und: auf jeden Fall ein Hamsterrad. «Der Hamster will es und braucht es. Es gibt Studien, dass Wildtiere in freier Natur es freiwillig nutzen», sagt Henriette Mackensen, Tierärztin beim Deutschen Tierschutzbund.

Denn der Bewegungsdrang dieser Tiere ist enorm: Auf der Suche nach Nahrung legt der aus Syrien stammende Goldhamster mehrere Kilometer nachts zurück. Hat ein Hamster jedoch zu wenig Bewegung oder wird er ständig beim Schlafen gestört, kann er aggressiv werden. 

Die Hamsterhilfe Südwest empfiehlt ein Rad mit geschlossener, glatter Lauffläche – etwa aus Kork – das mindestens einen Durchmesser von 30 Zentimetern hat. So lassen sich Verletzungen und Schmerzen vermeiden.

Ist Auslauf noch besser für den Hamster?

Auslauf im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon ist nach Ansicht von Autorin Saskia Rößner («Hamster – So geht es deinem Tier gut») keine gute Idee: «Das Immunsystem der kleinen Haustiere ist an ein Leben in der freien Natur nicht mehr gewöhnt». Zudem warten draußen giftige Pflanzen und Insekten, Keime und Parasiten auf die unvorbereiteten Nager – neben vielen Fressfeinden wie Greifvögeln und Katzen.

Ein Auslauf im Zimmer sei aus ihrer Sicht nur dann sinnvoll, wenn dieses gut abgesichert ist, keine Steckdosen und Kabel in Bodennähe und keine Schränke hat, unter denen er sich einquetschen könnte. Von Spaziergängen mit Geschirr und Leine hält Saskia Rößner nichts: «Das ist absoluter Nonsens!» Mühelos könnten die Tiere aufgrund ihres Körperbaus das Geschirr verlieren und weglaufen – und wären in der freien Wildbahn schnell dem Tod geweiht.

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