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Bauern fürchten Japankäfer – Ruf nach Entschädigung

Freiburg (dpa/lsw) – Bauern befürchten eine Ausbreitung des gefräßigen Japankäfers über Freiburg und Umgebung hinaus. «Die Schäden durch den Japankäfer können für Landwirtinnen und Landwirte existenzbedrohend sein», warnte der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), Bernhard Bolkart.

Falls die bisher nur in Freiburg geltende Befallszone vergrößert werde, müssten betroffene landwirtschaftlichen Betriebe entschädigt werden, forderte der Verbandschef. 

Für Teile Freiburgs und einiger Umlandgemeinden hatte das verantwortliche Landratsamt in der vergangenen Woche Soforteinschränkungen erlassen. In einer sogenannten Befallszone nördlich der Innenstadt dürfen etwa Rasen und Grünflächen in den Sommermonaten nicht bewässert werden. 

Für die Ausfuhr von Pflanzen und Erde aus diesem Schutzbereich gelten zudem strenge Regeln. Neben der Befallszone rund um den Käferfundort Güterbahnhof gibt es wesentlich größere Pufferzonen, die große Teile der Breisgaustadt sowie einige Umlandgemeinden umfassen – dort sind die Regeln weniger strikt. 

Bisher 24 Japankäfer gefangen

Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) kann in der Landwirtschaft besonders starke Schäden verursachen. In der Schwarzwaldmetropole wurden im laufenden Jahr bisher 24 Käfer gefangen, wie das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe auf Anfrage berichtete. 

Bolkart zufolge ist es ein Glück, dass der Schädling bisher nur in der Stadt gefunden wurde. «Im ländlichen Raum wären deutlich mehr Betriebe betroffen, mit entsprechenden Folgen für Produktion, Betriebsabläufe und regionale Versorgung.» Obst- und Weinbauern seien bei einer möglichen Ausbreitung besonders betroffen. Bolkart forderte, die Einschränkungen im Freiburger Raum mit der «nötigen Härte» durchzusetzen. 

Schädling muss bekämpft werden

Der Japankäfer gehört in der EU zu den Schädlingen, die systematisch bekämpft werden müssen. Die Gesundheit von Mensch und Tier bedroht er nicht. Die Käfer fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 400 Pflanzenarten alles kahl, wie das LTZ berichtete. 

Schutzbereiche gibt es auch im Landkreis Lörrach direkt an der Schweizer Grenze. Teile der Gemeinde Grenzach-Wyhlen liegen nach früheren Angaben in einer Befallszone. Wie das verantwortliche Landratsamt nun berichtete, wurde die umliegende Pufferzone etwas ausgeweitet, da im Nachbarland Schweiz weitere Käfer gefunden wurden.

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