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Behörde schränkt Trinkwassergebrauch im Südelsass ein

Saint-Louis (dpa/lsw) – Wegen der Belastung mit sogenannten Ewigkeitschemikalien wird im südelsässischen Großraum Saint-Louis nahe der deutschen Grenze die Trinkwassernutzung eingeschränkt. So dürfen etwa Babyflaschen nicht mehr mit Leitungswasser zubereitet werden. Betroffen von einem Trinkverbot sind unter anderen Kleinkinder im Alter von bis zu zwei Jahren, Schwangere und Krebskranke, wie die Präfektur für das Département Haut-Rhin mitteilte.

Die Verordnung gilt demnach vom 5. Mai an. Wie die Regionalzeitung «Les Dernières Nouvelles d’Alsace» ergänzend online berichtete, sind von der Vorsichtsmaßnahme in der ostfranzösischen Grenzregion etwa 3.000 Menschen betroffen. Sie sollten nun Mineralwasser aus der Flasche trinken.

Die Stadt Saint-Louis liegt im Dreiländereck mit Deutschland und der Schweiz. Der EuroAirport Basel-Mulhouse ist unmittelbar benachbart. Die Debatte um PFAS-belastetes Trinkwasser in der Gegend läuft schon seit Monaten.

PFAS-Chemikalien sind langlebig

PFAS-Chemikalien (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) werden wegen ihrer wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften vielfach in Produkten wie beschichteten Pfannen, Regenkleidung, Backpapier oder Pizzakartons eingesetzt. Sie sind extrem langlebig, in der Natur kaum abbaubar und reichern sich im Grundwasser und in Böden an. Viele von ihnen sind hochgiftig, vor allem für die Entwicklung von Kindern.

Die Verschmutzung im Großraum Saint-Louis sei verbunden mit der früheren Nutzung eines bestimmten Feuerlöschschaums auf dem Flughafen, teilten die Behörden mit. Seit 2017 werde dieser Schaum, der PFAS enthalten habe, nicht mehr eingesetzt. Die Untersuchungen zu den Ursachen dauern demnach an.

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