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Wassertrüdingen (dpa/lby) – Ermittler haben wegen des Verdachts auf schwere Tierschutzverstöße Bayerns größten Legehennen-Schlachthof in Mittelfranken durchsucht. Es seien Unterlagen sichergestellt und die Schlachtanlage untersucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Ansbach mit. Es stehe der Vorwurf im Raum, dass sich wegen baulicher Mängel die Köpfe lebender Hühner auf den Förderbändern verfangen hätten und abgerissen worden seien.

Die Ermittlungen hatten Videoaufnahmen einer Tierrechtsorganisation ins Rollen gebracht, die Mitarbeitende des Betriebs im Landkreis Ansbach dabei zeigen sollen, wie sie Hühner massiv misshandeln. «Die Ermittlungen werden intensiv fortgeführt, insbesondere werden die Videoaufnahmen und die sichergestellten schriftlichen Unterlagen ausgewertet», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nach der Durchsuchung am Donnerstag. 

Vier Mitarbeitern wurde gekündigt

Bei dem Betrieb in Wassertrüdingen handelt es sich nach Angaben der Bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) um den größten Schlachthof dieser Art in Bayern und einen der größten in Deutschland. Jährlich werden in Wassertrüdingen demnach etwa 11 Millionen Legehennen und eine Million Mastelterntiere geschlachtet. 

Die KBLV hat nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe den Schlachtbetrieb untersagt und zahlreiche Auflagen erteilt. Das Unternehmen hat inzwischen vier Beschäftigten gekündigt. Ein Anwalt des Schlachtbetriebs teilte mit, dass dieser die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft begrüße und aktiv unterstütze.

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