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Berliner Zoo: Giraffenbulle Max nach Sturz eingeschläfert

Berlin (dpa) – Nach einem Sturz ist eine Giraffe des Berliner Zoos eingeschläfert worden. Der 13-jährige Giraffenbulle Max sei nach einer spielerischen Auseinandersetzung mit einem Artgenossen gestürzt, teilte der Zoo mit. Mehrfache Versuche, ihn wieder aufzurichten, seien gescheitert. 

Giraffen müssen nach Sturz zügig wieder hochkommen

Bei dem Sturz seien die Beine des Tieres auseinander gegrätscht. Bei so einer extremen Dehnung reißen mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl die Bänder als auch die Muskeln, erklärte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister. Je länger die Tiere liegen, desto größer sei auch die Gefahr, dass Organe Schaden nehmen. «Giraffen müssten nach dem Sturz zügig wieder hochkommen, wenn das nicht gelingt, sieht es schlecht aus.» Muskeln verbrennen demnach ihr Eiweiß in solchen Extremsituationen und verbrauchen so ihre gesamte Muskelenergie. Dadurch könnten sich die Tiere aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten. 

«Erfahrungsgemäß ist es nahezu unmöglich eine Giraffe nach einem Sturz wieder aufzurichten», sagte Biologin und Kuratorin Jennifer Gübert. «Uns blieb nichts anderes übrig, als ihn zu erlösen.» Das Team sei sehr traurig. Als einzige Rothschild-Giraffe lebt nun noch Artgenosse Mugambi im Berliner Zoo. 

Max wirkte bei der Forschung mit

Die Rothschild-Giraffe Max war Gübert zufolge ein aufgeschlossenes und geduldiges Tier, das auch an der Forschung mitgewirkt habe. Als einzige Giraffe Europas sei Max darauf trainiert gewesen, einen Halfter am Kopf zu tragen, womit in den vergangenen Jahren unterschiedliche Daten aufgezeichnet worden seien. Forschende konnten so Informationen sammeln, um Laute und das Verhalten der Artgenossen im natürlichen Lebensraum besser zu verstehen. 

Es ist nicht der erste Tod eines großen Tieres im Berliner Zoo in jüngster Zeit. Ende Januar war Elefantenbulle Victor im Berliner Zoo plötzlich gestorben. Die Befunde aus der Pathologie hätten gezeigt, dass er an einer Lungenentzündung gestorben sei, hieß es nun. Mögliche Ursache sei eine bakterielle Infektion, Ergebnisse aus der Bakteriologie stünden noch aus. Bei Elefanten sei dies selten und es habe keine äußerlichen Anzeichen dafür gegeben, sagte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.

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