Traunstein (dpa/lby) – Mit mehr als 16.000 Unterschriften erneuert der Bund Naturschutz (BN) in Bayern den Protest gegen Pläne für den Neubau eines Wasserkraftwerks am Fluss Salzach. Das Werk im Tittmoninger Becken würde Fische schädigen, die Wasserstandsdynamik in der Aue einschränken und zu einem Rückstau des Wassers führen, begründete der Verband anlässlich der Übergabe der Unterschriften. Zudem sei der Nutzen für die Energiewirtschaft fraglich.
Der Verband forderte die Staatsregierung und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf, stattdessen die Renaturierung des Flusses im Südosten Bayerns voranzutreiben. «Die Salzach fließt auf über 60 Kilometern ohne Querbauwerke und ist damit einzigartig in Bayern», erklärte die stellvertretende BN-Vorsitzende Beate Rutkowski. «Hier ergibt sich ein enormes Potential für eine großflächige Renaturierung ihrer Auen. Für seltene Lebensräume und Arten ein Beitrag von unschätzbarem Wert.»
Die BN-Wasserexpertin Christine Margraf zieht den energiewirtschaftlichen Nutzen des Vorhabens in Zweifel. Sie verwies auf niedrigere Wasserabflüsse. «Bayern setzt mit dem Bau neuer Wasserkraftwerke auf das falsche Pferd. Vielmehr muss weiter am Ausbau von Wind- und Solarenergie mit vollem Einsatz gearbeitet werden», sagte Margraf.