Dresden (dpa/sn) – Die Borkenkäfersaison hat in Sachsen früher als in den zurückliegenden Jahren begonnen. Das ungewöhnlich warme erste Aprilwochenende habe dazu geführt, dass die Arten Buchdrucker und Kupferstecher sehr zeitig schwärmen, teilte das Umweltministerium am Mittwoch mit.
Der erste Anflug der Käfer sei außerdem unerwartet intensiv gewesen und habe auch die Mittelgebirge umfasst. Waldbesitzer sollten jetzt rasch ihre Bäume kontrollieren und gegebenenfalls Abwehrmaßnahmen ergreifen.
«Wir haben seit mehreren Jahren einen historisch starken Borkenkäferbefall», erklärte Forstminister Wolfram Günther (Grüne). Der frühe Schwärmbeginn in diesem Jahr entspreche dem der extremen Borkenkäferjahre 2018 bis 2020.
Waldbesitzer sollten die Bäume – vor allem Fichten und Kiefern – jetzt auf Befall untersuchen. Betroffene Bäume müssten zügig gefällt und aus dem Wald abtransportiert werden, oder es müsse auf andere Art verhindert werden, dass die Jungkäfer den Stamm verlassen.
Auch Bäume, die im Herbst und Winter umgestürzt sind, müssten jetzt entfernt werden. Sie bilden eine besonders gute Brutgelegenheit und könnten zur Quelle für einen weiteren Befall noch gesunder Bäume werden.
Mit Beginn des Schwarmflugs startete der Staatsbetrieb Sachsenforst auch wieder das Monitoring der Borkenkäfer. Landesweit wird an rund 90 Standorten mit speziellen Fallen die Aktivität der Tiere überwacht.