Close

Borkenkäfer-Situation in Sachsen aktuell entspannt

Dresden (dpa/sn) – In Sachsens Wäldern ist die Belastung durch den Borkenkäfer zuletzt zurückgegangen. Die aktuelle Lage sei «recht entspannt», sagte Marco Horn, stellvertretender Sprecher vom Staatsbetrieb Sachsenforst. Dazu hätten unter anderem die reichlichen Niederschläge des vergangenen Jahres beigetragen. Diese hätten die Böden gut mit Feuchtigkeit versorgt. «Und das macht die Bäume widerstandsfähiger.»

Einen intensiven Schwarmflug der Käfer haben die Experten im Staatswald zwar Anfang Mai sowie Anfang Juni festgestellt. Mit speziellen Fallen wird die Aktivität der Tiere überwacht. Größere Schäden sind bisher allerdings ausgeblieben. Damit setze sich eine positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort, so Horn. Warme und trockene Wetterbedingungen könnten die Entwicklung der Käfer allerdings begünstigen – vor allem für ihre Hauptwirtspflanze, die Fichte. «Unsere Försterinnen und Förster bleiben daher weiterhin wachsam.»

Mehr Buchen und Eichen statt anfälliger Fichten 

Die positive Entwicklung führt Horn auch darauf zurück, dass es mittlerweile weniger Fichten im sächsischen Staatswald gibt – und dem Borkenkäfer damit weniger Angriffsfläche bietet. Dort, wo größere Fichtenbestände von den Schädlingen zerstört wurden, wachsen nun vor allem Buchen und Eichen. Im Erzgebirge kommt für den Waldumbau vor allem die Weißtanne in den Boden. 

Mittlerweile hätten die Experten zudem ein gutes Verfahren entwickelt, Schäden zu entdecken und aufzuspüren. «Damit können wir schneller reagieren», so Horn. 

Im vergangenen Jahr fielen im Staatswald rund 185.650 Festmeter an Schadholz an, 2023 waren es noch knapp 260.000. Dazu zählen aber nicht nur vom Borkenkäfer befallene Bäume, sondern auch Schäden durch Schnee und Sturm. Vor allem in den Jahren 2019 und 2020 hatte der Borkenkäferbefall Sachsens Wälder hart getroffen und vielerorts für kahle Flächen gesorgt.