Berlin (dpa/tmn) – Gänseblümchen und Schafgarbe, vielleicht auch einen Huflattich werden viele sofort erkennen, wenn sie draußen unterwegs sind. Bei der seltenen Kornrade, einer Abelie oder Silberkerze sieht das vermutlich anders aus. Und würden Sie Wiesenkerbel oder eine Schwarzpappel mit sicherem Blick identifizieren?
Nein? Das ist kein Grund, sich zu grämen: Den allermeisten Menschen wird das so gehen. Und bei mehr als 4800 heimischen Pflanzenarten ist das auch keine Schande. Eine gute Möglichkeit, sein Wissen über Wildpflanzen in der Natur zu erweitern, ist die App Flora Incognita. Sie entstand als mit öffentlichen Mitteln gefördertes Projekt von Wissenschaftlern der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena.
Manchmal reicht auch schon ein Foto
Mit der App (iOS und Android) klappen Bestimmungen in Sekundenschnelle: Einfach die Wuchsform – also Wildblume oder Strauch, Baum, Farn oder Gras – vorauswählen und dann mit Smartphone oder Tablet Blüten, Zweige, Blätter oder Rinde fotografieren. Mit welcher Aufnahme in welcher Perspektive man starten sollte, gibt die App vor. Und oft reicht schon ein einziges Foto zur sicheren Identifizierung.
Die Bestimmung läuft dann automatisch über einen Datenbankabgleich der Fotos, das Ergebnis ist in Sekundenschnelle da – inklusive umfangreichem, bebildertem Artensteckbrief.
Lust zu stöbern? Das geht auch
Man kann in der App die mehr als 4800 Arten auch einfach in alphabetischer Reihenfolge durchstöbern, sie nach bestimmten Kriterien filtern oder per Freitexteingabe nach Arten suchen. Wer sich ein Konto anlegt, kann auch Beobachtungslisten führen.
Flora Incognita ist ausschließlich dazu konzipiert, Wildpflanzen zu bestimmen. Züchtungen und Kreuzungen von Garten- und Zimmerpflanzen werden nicht unterstützt. Wer hier botanischen Klärungsbedarf hat, kann aber auf die ebenfalls gut funktionierende App Plantnet (iOS und Android) zurückgreifen.