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Brände durch Akkus: Krischer fordert Pfandsystem

Düsseldorf/Swisttal (dpa/lnw) – Angesichts zahlreicher Brände in Müllverarbeitungsanlagen durch weggeworfene Akkus schlägt der grüne NRW-Umweltminister Oliver Krischer ein Pfandsystem für lithiumhaltige Akkus vor. 

Grundsätzlich müssten Batterien und Akkus vom Verbraucher an die Verkaufsstellen zurückgegeben werden. Häufig landeten sie dennoch unsortiert im Abfall, auch in der gelben Tonne, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur.

Solche unachtsam in den Müll geworfenen Akkus zum Beispiel von E-Zigaretten, Handys oder Elektrogeräten verursachten in den Sortieranlagen jedes Jahr Milliardenschäden und seien Ursache für die allermeisten Brände in den Anlagen. «Wir brauchen endlich wirksame Maßnahmen, die verhindern, dass Akkus im Müll landen», forderte Krischer.

100 NRW-Müllanlagen brennen – oft wegen Akkus

Neben intensiverer Verbraucheraufklärung könnten bessere Rücknahme- und Pfandsysteme helfen. «Die Bundesregierung muss endlich handeln, denn es kann nicht sein, dass allein in NRW jedes Jahr 100 Anlagen abbrennen», sagte Krischer.

Erst Mitte Mai hatte ein Brand in einem Entsorgungsbetrieb in der Gemeinde Swisttal bei Bonn für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Die betroffene Firma habe inzwischen offiziell bestätigt, dass ein Lithium-Ionen-Akku das Feuer ausgelöst habe, teilte das NRW-Umweltministerium mit. 

Ampel-Bundesregierung fand ein Pfandsystem zu aufwendig

Die Einführung eines Pfandsystems für Akkus ist politisch umstritten – vor allem wegen des großen Aufwands für die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Geräte mit lithiumhaltigen Akkus. Ende 2024 hatte die scheidende Ampel-Regierung den Vorschlag bereits als «organisatorisch und praktisch kaum umsetzbar» abgelehnt.

Die Pfanderhebung beim Verkauf, die technische Ausgestaltung der Rücknahme sowie eine Kennzeichnung auf der Batterie und dem damit ausgestatteten Gerät seien besonders herausfordernd, hatte die damalige Bundesregierung ihre Einschätzung begründet.

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