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Bürger sollen Igel melden – Erkenntnisse für besseren Schutz

Hilpoltstein (dpa) – Straßenverkehr, Mähroboter, Verlust von Lebensraum – der Igel ist in Deutschland mit vielen Gefahren konfrontiert. Um die stacheligen Gartenbewohner besser schützen zu können, wollen Naturschutzverbände mehr über deren Verbreitung und Verhalten erfahren. Dazu setzen diese auf die Mithilfe der Bevölkerung. Vom 16. bis 26. Mai soll diese wieder bundesweit Igel übers Internet melden – lebendige und tote.

Jetzt in der Paarungszeit seien Igel besonders aktiv und gut zu beobachten, teilte der bayerische Naturschutzverband LBV mit. Dieser hatte die Mitmachaktion 2023 gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland, der Deutschen Wildtierstiftung und anderen Partnern ins Leben gerufen. Auch Maulwürfe können in den Meldezeiträumen jeweils im Mai und im September gemeldet werden. Im vergangenen Jahr wurden dadurch rund 2400 Igel-Beobachtungen und rund 500 Maulwurf-Beobachtungen in Deutschland erfasst.

Der heimische Braunbrustigel ist laut LBV zwar weit verbreitet, die Bestände gehen aber zurück. Seit vergangenem Jahr stehe dieser als potenziell gefährdet auf der internationalen Roten Liste der gefährdeten Arten. «Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder Mähroboter in der Nacht – all dies gefährdet den Lebensraum des Igels», sagte LBV-Expertin Angelika Nelson. Es sei daher zu befürchten, dass der Igel künftig als gefährdet gelte.

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