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Bund fördert grenzübergreifende Planung beidseits der Oder

Frankfurt/Oder (dpa/bb) – Die Bundesregierung setzt künftig an der Oder beim Thema Wasser auf eine stärkere grenzübergreifende Zusammenarbeit. «Im Nordosten Brandenburgs geht es um den Umgang mit Wassermangel, im Oderbruch um Hochwasserschutz, in der Ueckermünder Heide um das Stärken ganzer Dorfgemeinschaften durch Renaturierung. Eine Region, drei Probleme», erklärte eine Sprecherin des Bundesbauministeriums. Um die Probleme zu lösen, sei eine Zusammenarbeit «zwischen Planung und Wasserwirtschaft und genauso zwischen den Akteuren beidseits der Oder» unerlässlich.

Grenzüberschreitendes Handeln leuchte gerade bei diesen Themen ein, denn Wasser kenne keine Grenzen und finde immer seinen Weg, erklärte Bundesbauministerin Klara Geywitz. Das gelte für verschiedene Bereiche: Hochwasserschutz ergebe nur dann Sinn, wenn alle Anrainer gemeinsam und abgestimmt handelten. Wer einen Deich baut, sollte mit dem Nachbarn am anderen Flussufer sprechen, sagte die SPD-Politikerin laut Redemanuskript. Das gelte genauso für Wassermangel, Trockenheit und Dürre. «Wer einen Brunnen bohrt, sollte auch mal mit dem Nachbarn sprechen.»

Wasser-Projekte sollen Erkentnisse für alle bringen

Das Bundesbauministerium fördert nach eigenen Angaben Wasser-Projekte entlang der Oder. Eine Voraussetzung ist dabei, dass «Erkenntnisse für alle, Oder-nah und -fern, aufbereitet werden». Eines der Projekte sieht die Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes im deutsch-polnischen Grenzgebiet vor. Ziel ist es unter anderem, Synergien zwischen Wasserrückhalt und Hochwasserschutz zu nutzen. Fast 200.000 Euro an Fördergeldern sollen für das Projekt bereitgestellt werden.

Ein weiteres gefördertes Projekt widmet sich dem vorbeugenden Hochwasserschutz. So sollen Risikoanalysen entstehen, die die Bauleitplanung einbinden und Anwohner informieren. Das dritte Modellprojekt nimmt sich der Wiederherstellung des Wasserhaushalts in der Landschaft der Ueckermünder Heide an. In dem Ort Rothenklempenow in Mecklenburg-Vorpommern soll der Landschaftswasserhaushalt stabilisiert werden. «Die Region leidet unter Trockenperioden, was sich negativ auf Landwirtschaft und Bevölkerung auswirkt», führte die Ministeriumssprecherin aus. Ein Wassermanagementsystem soll auch polnische Grenzgemeinden einbinden.

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