Berlin (dpa/bb) – Bei den Berliner Verkehrsbetrieben soll ab Ende 2027 jeder dritte Bus elektrisch angetrieben werden. Kommendes Jahr erwartet das Unternehmen 150 weitere E-Gelenkbusse des Herstellers Solaris, wie ein Sprecher mitteilte. 2027 sollen noch einmal 120 E-Busse hinzukommen. Mit insgesamt 550 Fahrzeugen wäre dann mehr als ein Drittel der 1.500 Busse umfassenden Flotte elektrisch unterwegs.
Grundstein für neuen Betriebshof gelegt
Um die Batteriebusse zu betreiben, braucht es eine andere Infrastruktur als bisher, insbesondere mit Blick auf die Betriebshöfe. In der Säntisstraße in Marienfelde legte die BVG heute den Grundstein für den ersten vollständig auf E-Busse ausgerichteten Betriebshof mit der entsprechenden Lade-, Werkstatt- und Verwaltungstechnik. Der Standort soll 2027 fertiggestellt sein und dann Platz für 220 Busse bieten. Es ist laut BVG das erste neue Depot seit mehr als 60 Jahren.
Anfang der 2030er soll Busflotte emissionsfrei unterwegs sein
In den nächsten Jahren sind weitere E-Bus-Betriebshöfe auf der Köpenicker Landstraße sowie auf der Rummelsburger Landstraße geplant. Bis 2030 will die BVG zudem Werkstätten und Schienenanlagen umfassend ausbauen und modernisieren.
Anfang der 2030er Jahre soll die gesamte Busflotte komplett emissionsfrei unterwegs sein. Dabei setzt die BVG zwar hauptsächlich, aber nicht ausschließlich auf batterieelektrische Antriebe. «Ob die Umrüstung zu 80, 85 oder 90 Prozent auf Batterie stattfindet, kann ich heute noch nicht sagen», sagte BVG-Chef Henrik Falk vor einigen Monaten. Um etwa neuere Dieselfahrzeuge länger fahren zu lassen, laufen derzeit Tests mit Kraftstoffen aus gebrauchtem Pflanzen- und Speiseöl, im Fachjargon HVO. Ob langfristig auch Wasserstoff-Antriebe infrage kommen, ließ das Unternehmen bislang offen.