Darmstadt (dpa/lhe) – Die Stadt Darmstadt warnt vor einer erhöhten Konzentration von Blaualgen an der Grube Prinz von Hessen. «Diese konnten sich angesichts der hohen Temperaturen und starken Sonneneinstrahlung der letzten Tage sehr gut entwickeln», teilte die Stadt mit. Die Konzentration von Blaualgen im Wasser habe sich innerhalb von vier Tagen verdoppelt und entspreche nun der Warnstufe 2 des Umweltbundesamts.
Die Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen, Kinder nicht dort spielen und baden zu lassen, wo sich grüne Teppiche gebildet haben. Zudem sollten Hunde in diesen Bereichen nicht an und in das Wasser gelassen werden. Tauchen oder Wassersport seien zu vermeiden. Des Weiteren sollte man nach dem Baden gründlich Duschen und die Badekleidung wechseln, um Hautreizungen zu vermeiden.
Komplettes Badeverbot wird nicht ausgeschlossen
Sollte sich die Situation verschärfen, könne es auch noch zu einem absoluten Badeverbot kommen, betonte die Stadt.
In diesem Sommer waren bereits weitere Seen in Hessen von Blaualgen betroffen gewesen, unter anderem der Wißmarer See nahe Gießen oder der Schultheis-Weiher in Offenbach. Hinweise auf die Cyanobakterien gab es zudem in zwei Seen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Nach Angaben des Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) machen sich Blaualgen im Wasser durch grün-blaue Schlieren bemerkbar. Außerdem kann ein betroffener See leicht muffig riechen. Für Menschen kann es demnach vor allem unangenehm werden, wenn sie das belastete Wasser schlucken: Die Cyanobakterien können Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Aber auch Haut- und Augenreizungen seien möglich, wenn Badegäste mit dem Wasser in Kontakt kommen.
Belastetes Wasser möglichst nicht schlucken
Ungewöhnlich sei das Aufkommen von Blaualgen aber nicht, hatte Winfried Staudt vom Landesamt Ende Juli erklärt. «Wir hatten andere Jahre, in denen es sehr warm und trocken war. Da hatten wir zu dieser Zeit schon viel mehr Fälle.» Es gebe bestimmte Eigenschaften, die einen See anfälliger für Cyanobakterien machten. «Es sind immer ähnliche Kandidaten», sagte Staudt. «In der Regel sind das eher nährstoffreiche Seen und eher kleine, flache Seen.»