Binz (dpa/mv) – Rund 80 Menschen haben laut Polizei am Samstagabend an der Seebrücke von Binz gegen das Flüssiggas-Terminal auf Rügen demonstriert. Die Aktion sei störungsfrei verlaufen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Neubrandenburg. Das LNG-Terminal auf Deutschlands größter Insel läuft bisher im Testbetrieb.
Die Initiatoren der Aktion an der Binzer Seebrücke forderten die Politik auf, zu verhindern, dass das Terminal in den Dauerbetrieb geht. Kritiker halten es für überflüssig und sehen in ihm eine Bedrohung für Umwelt und Tourismus. Die Bundesregierung hingegen hält das Terminal für unabdingbar für die Gasversorgung von Deutschland und Europa.
In Sassnitz-Mukran soll das mit Tankern ankommende Flüssiggas in gasförmigen Zustand gebracht und über eine rund 50 Kilometer lange Anbindungsleitung durch die Ostsee nach Lubmin auf dem Festland geleitet werden.
In Lubmin beginnen drei Pipelines, die einst für den Weitertransport russischen Erdgases in Richtung Süden und Westen gebaut wurden. Die jeweils fast 500 Kilometer langen Anbindungsleitungen Opal und Eugal führen parallel nebeneinander durch Mecklenburg-Vorpommern in Richtung Süden nach Brandenburg, Sachsen und Tschechien. Die Leitung Nel führt von Lubmin quer durch MV nach Westen zum Erdgasspeicher Rehden in Niedersachsen – einem der größten Erdgasspeicher Deutschlands.