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DWD-Bilanz: Winter im Norden zu nass und zu mild

Kiel/Offenbach (dpa/lno) – Der Winter 2023/24 in Schleswig-Holstein ist laut Meteorologen ungewöhnlich mild und nass gewesen. Die strengen Fröste zum Dezemberstart und um die Januarmitte waren eine Randerscheinung, wie der Deutschen Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Offenbach mitteilte. Die durchschnittliche Temperatur der vergangenen drei Monate lag im Norden demnach bei 4,2 Grad und damit 3,3 Grad über dem vieljährigen Mittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Zudem waren die Wintermonate den Angaben zufolge sehr nass. So fielen im Durchschnitt «üppige» 285 Liter pro Quadratmeter. Der Mittelwert der Referenzperiode betrug 181 Liter pro Quadratmeter. Die Sonne schien nur 110 Stunden (138 Stunden) im nördlichsten Bundesland.

Auch bundesweit ist der diesjährige Winter deutlich zu warm gewesen. Statt kaltem Winterwetter «bereitete sich die Natur auf den Frühling vor», teilte der DWD mit. Seine vorläufige Bilanz beruht auf ersten Auswertungen der bundesweit rund 2000 Messstationen. Die durchschnittliche Temperatur deutschlandweit lag demnach bei 4,1 Grad und damit 3,9 Grad über dem Wert der Referenzperiode. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 waren es demnach 2,7 Grad mehr. «So wurde der letzte Winter auf den dritten Platz der mildesten katapultiert, hinter den Wintern 2006/2007 und 2019/2020.»

Insbesondere der Februar stach den Angaben zufolge bundesweit heraus: Das Temperaturmittel lag in dem Monat mit «beispiellosen 6,6 Grad» 6,2 Grad über dem Wert der Referenzperiode (0,4 Grad). Der bisherige Rekord lag bei 5,7 Grad im Jahr 1990. Auch in Schleswig-Holstein war es mit 5,9 Grad (0,7 Grad) zwar viel zu mild, der Temperaturrekord aus dem Jahr 1990 mit 6,3 Grad wurde hier aber nicht gebrochen. Im bundesweiten Vergleich war es das zweitkühlste Bundesland.

Wetter-Experten hierzulande orientieren sich am meteorologischen Winter, der vom 1. Dezember bis zum 28. Februar dauert. Auch aus statistischen Gründen berechnen die Forscher ihre Daten in ganzen Monaten. Der kalendarische Winter endet am 19. März.

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