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E-Motorräder haben in Deutschland einen schweren Stand

Frankfurt/Main/München (dpa) – Schwere Motorräder mit Elektro-Antrieb verkaufen sich am deutschen Markt zögerlich. Kunden greifen lieber zu kleineren batteriebetriebenen Zweirädern. In der kleinsten Klasse, die Kleinkrafträdern mit bis zu 50 Kubikzentimetern Hubraum entspricht, werden bereits fast 30 Prozent Elektro-Bikes verkauft, wie der Industrieverband Motorrad Deutschland (IVM) berichtet. Ähnliches gilt für die Klasse A1 mit einem Hubraum bis zu 125 Kubikzentimetern, wo 2023 mehr als 10 Prozent der neu zugelassenen Zweiräder einen Elektroantrieb hatte.

Bei schweren Motorrädern ist die E-Version deutlich weniger beliebt. «96-97 Prozent der Motorräder haben einen Verbrennungsmotor», sagt Matthias Meier, Geschäftsführer der Harley-Davidson-Factory in Frankfurt. «Da spielt das Elektrosegment eine relativ kleine Rolle.» Nach Auswertungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) gab es im vergangenen Jahr 222.046 Neuzulassungen für Krafträder – davon waren nur 16 945 mit Elektro-Antrieb. 2022 waren es noch 33.687 von 223.889 neu zugelassenen Krafträdern.

Auch die Angebotspalette von E-Motorrädern ist überschaubar. So verschob BMW die Vorstellung seines E-Modells auf frühestens 2026. Ursprünglich war das Modell schon für 2025 angekündigt worden. Es gebe weltweit «nirgendwo eine wirklich relevante Nachfrage seitens der Kunden nach elektrischen Motorrädern», sagt BMW-Sprecher Tim Diehl-Thiele. Solange die Nachfrage ausbleibe, wolle sich BMW weiterhin auf elektrische Modelle für den städtischen Raum und für überschaubare Distanzen konzentrieren.

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