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«Kaja» ist erster Elefanten-Nachwuchs im Opel-Zoo seit 1968

Kronberg (dpa/lhe) – Der Opel-Zoo hat seinen ersten Elefanten-Nachwuchs seit mehr als 50 Jahren vorgestellt. Am Dienstag, dem 27. Mai und zwanzig Minuten vor Mitternacht habe Elefantenkuh «Kariba» das Weibchen «Kaja» zur Welt gebracht, berichtete Zoodirektor Thomas Kauffels.

«Die Geburt war super», betonte Uta Westerhüs, die stellvertretende Direktorin und Zootierärztin. Danach allerdings wurde es ein «bisschen holprig»: Mutter «Kariba» ließ ihr Junges nicht an ihre Zitzen um zu säugen, sodass die Tierpfleger die Muttermilch abmelken mussten. 

Mittlerweile trinkt «Kaja» die Muttermilch direkt

Erst über Pfingsten normalisierte sich der Prozess und «Kaja» begann mit Hilfe ihrer Tante «Lilak» an den Zitzen ihrer Mutter zu saufen, wie es in der Fachsprache heißt. «Jetzt sind wir erst mal im sicheren Hafen, wobei natürlich immer noch was passieren kann», sagte Westerhüs.

Auch für die Tierpfleger war die Geburtsvorbereitung aufregend. Viel Zeit verbrachten sie auch nachts in einem Container auf dem Hof vom Elefantenhaus. Darin: Betten, Schreibtisch, zwei Bildschirme, um die Vorgänge im Elefantenhaus zu beobachten. «Man darf eine Elefantenkuh wirklich nicht stören. Auch als Pfleger, als Vertrauensperson geht man nicht ins Gehege», erklärte Pfleger Daniel Scheinkönig. Elefanten könnten die Geburt bei Stress unterdrücken. 

Jungtier wiegt mittlerweile fast 100 Kilogramm

Zeit für eine große Feier sei nach der Geburt kurz vor Mitternacht nicht gewesen. «Wir haben uns eine halbe Stunde das Jungtier angeguckt und dann erst einmal geschlafen», sagte Scheinkönig. Erst heute nach der Präsentation soll abends im Kollegium mit Würstchen, Brötchen und Bier ein wenig die Geburt von «Kaja» gefeiert werden.

Mittlerweile bringe «Kaja» fast 100 Kilogramm auf die Waage – bei einer Schulterhöhe von etwa 90 Zentimetern, berichtete Zoodirektor Kauffels. Sowohl für Elefantenkuh «Kariba» als auch für den Bullen «Tamo» sei das Jungtier das erste Kalb. 

Die Geburt nach einer Tragezeit von mehr als 21 Monaten ist eine Sensation: Das Weibchen ist demnach der erste Elefanten-Nachwuchs in Hessen seit 1968. Zuletzt kamen laut Zoo die Elefanten «Afrika» (1965) und «Afrikano» (1968) in Kronberg zur Welt – «Sie waren das zweite und vierte jemals außerhalb Afrikas geborene Kalb Afrikanische Elefanten», hieß es. 

Lange Planung ging voraus

«Dass wir daran nach so vielen Jahren endlich wieder mit der Geburt eines Jungtiers anknüpfen können, ist für uns ein ganz besonderes Ereignis», freute sich Gregor von Opel, Vorstandsvorsitzender der tragenden Zoostiftung. Die Stadt Kronberg im Taunus übernehme die Patenschaft für das junge Elefantenweibchen, heißt es in einer Mitteilung.

Mit der Planung einer Elefantenbaby-Geburt im Taunus sei bereits vor mehr als 15 Jahren begonnen worden, erklärte Zoodirektor Kauffels. Insgesamt leben nun mit «Kaja» sechs Elefanten im Kronberger Tierpark. 

  • Tamo, männlich, 17 Jahre alt, seit April 2013 im Opel-Zoo
  • Lilak, weiblich, ungefähr 54 Jahre alt, seit knapp fünf Jahren im Taunus
  • Kariba, weiblich, 19 Jahre alt, seit knapp fünf Jahren in Kronberg
  • Cristina, weiblich, 18 Jahre alt, seit fast zwei Jahren im Opel-Zoo
  • Neco, männlich, 4 Jahre alt, seit fast zwei Jahren im Taunus
  • Kaja, weiblich, vor mehr als zwei Wochen in Kronberg geboren worden

Nicht der erste Nachwuchs im Opel-Zoo in diesem Jahr

Ab Freitag (13. Juni) können sich auch Besucherinnen und Besucher die kleine Elefantendame im Opel-Zoo ansehen. Der Besucherbereich im Elefantenhaus sei dafür in den kommenden Wochen von 9.00 bis 17.45 Uhr geöffnet, hieß es. Das Füttern durch Besucher muss zunächst ausbleiben – bis das Jungtier zusätzlich zur Muttermilch feste Nahrung zu sich nehme, dauere es ohnehin noch mehrere Monate.

In diesem Jahr konnte sich der Opel-Zoo bereits über Nachwuchs bei den Trampeltieren und über die Geburt des Giraffen-Jungtiers «Kianga» freuen. Für Aufsehen sorgte eine Berberaffen-Mutter im Mai, als sie Zwillinge zur Welt brachte.

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