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Kerpen (dpa/lnw) – Am sogenannten Sündenwäldchen, einem Waldstück in der Nähe des Tagebaus Hambach, sind Polizisten erneut möglichen Straftaten nachgegangen. Mehrere Streifenteams waren im Einsatz, «um die Situation zu bewerten und potenziell notwendige polizeiliche Maßnahmen vorzubereiten», teilten die Beamten mit. Man habe Ermittlungen eingeleitet und vorsorglich die Bereitschaftspolizei angefordert. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. 

Nach vorläufigem Sachstand sollen Unbekannte gegen 13.30 Uhr Barrikaden errichtet haben, wie die Polizei mitteilte. Zudem stehe der Vorwurf der Sachbeschädigung und der Brandstiftung im Raum. RWE als Grundstückeigentümerin habe die Polizei informiert, sagte eine Sprecherin. 

Ein RWE-Sprecher teilte mit: «Wie bereits in den vergangenen Tagen kam es heute erneut auf unserem Betriebsgelände zu körperlichen Drohungen von vermummten Aktivisten auch gegen RWE-Beschäftigte, Sachbeschädigungen an technischen Einrichtungen wie Brunnenanlagen und Brandstiftung.»

Aktivist in Gewahrsam genommen

Der Polizei zufolge errichteten Unbekannte auch Barrikaden auf einer Zufahrtsstraße. Als die Bereitschaftspolizei erschienen sei, hätten sich die Störer in einen Wald zurückgezogen. Ein Mann habe sich noch auf einem mehrere Meter hohen Holzstamm befunden, der zuvor mittig auf der Straße eingegraben worden sei. Den Angaben nach wurde er von spezialisierten Beamten vom Stamm heruntergeholt und anschließend zur Identifizierung in Gewahrsam genommen. 

Keine Hinweise auf Zusammenhang mit Mahnwache-Teilnehmer

An dem rund acht Hektar großen Wald-Areal hatten Umweltschützer eine Mahnwache eingerichtet, um die Rodung zu verhindern. Konkrete Hinweise, dass die Teilnehmer in einem Zusammenhang mit den Geschehnissen stünden, gebe es aktuell nicht, hieß es bei der Polizei. Schon in der vergangenen Woche hatte es Polizeieinsätze gegeben. 

Der Wald soll weichen, um darunterliegende Kiese und Sande für die Böschung des geplanten Hambacher Sees zu verwenden.

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