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Robben sollen im Mai in Rostocker Zoo zurückkehren

Rostock (dpa/mv) – Mit der Rückkehr von Seebären und Seehunden in eine neu gebaute Anlage soll im kommenden Sommer ein Großprojekt des Rostocker Zoos seinen Abschluss finden. «In diesem Jahr ist wirklich unsere Hauptaktion, unsere Hauptarbeit darauf ausgerichtet, unsere Robben zurück in den Zoo zu holen und eine tolle moderne Tieranlage zu eröffnen», sagte Zoodirektorin Antje Angeli am Dienstag vor Journalisten. Im Juni oder Juli soll es so weit sein. Das hinge auch vom Terminkalender der Politprominenz ab, die zur Eröffnung kommen soll.

Für 12,5 Millionen Euro erhalten die Tiere eine Anlage mit Tribüne, Panoramascheiben, die Gästen auch den Blick unter Wasser ermöglichen, sowie einen überdachten Zuschauerbereich. «Die gesamte Wasserfläche wird 730 Quadratmeter haben», sagte Angeli. Davon entfielen rund 300 Quadratmeter auf einen Tiefwasserbereich mit drei Meter Wassertiefe. Die Anlage sei auf bis zu zehn Tiere plus Jungtiere ausgerichtet. Aktuell sei die Baustelle eingehaust, weil der Bau der Kunstfelsen vor dem Winterwetter geschützt erfolgen müsse.

Susi, Gizmo, Sammy und Co. sollen im Mai anbaden

Schon im Mai sollen die drei Seehunde Susi, Gizmo und Sammy in den Zoo zurückkehren. Sie sind derzeit noch im Robbenforschungszentrum des Marine Science Center im Yachthafen Hohe Düne untergebracht. Ebenfalls zur Eingewöhnung sollen dann zwei Südafrikanische Seebären einziehen – der in Polen geborene Alfie und der in Tschechien geborene Eda.

Angeli dankte der Stadt, die auch Hauptgesellschafter ist, für die finanzielle Hilfe von zusätzlich 1,4 Millionen Euro angesichts gestiegener Kosten für die Robbenanlage. Zwischendurch sei man an einen Punkt gekommen, an dem die Frage gestanden habe, «ob man da jetzt einfach eine grüne Wiese macht und die irgendwie gestaltet oder ob wir weitermachen können».

Historischer Eingang wird saniert

Auch die denkmalgerechte Sanierung des historischen Eingangsgebäudes soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Kosten dafür bezifferte Angeli auf 1,6 Millionen Euro.

Der größte Zoo in MV beherbergt nach jüngsten eigenen Zahlen etwa 6.500 Tiere von 500 Arten. Im Jahr 2024 – dem Jahr des 125. Jubiläums seien 126 Jungtiere großgezogen worden. Der Zoo wurde in der Vergangenheit wiederholt als europaweit bester Zoo in seiner Größenkategorie ausgezeichnet.

Auch Baustellen außerhalb des Zoos beschäftigen Angeli. «Wir waren in dem vergangenen Jahr leider oftmals sehr, sehr schlecht erreichbar, weil rund um den Zoo gebaut wurde und teilweise noch gebaut wird.» Neben eigenen Zoobaustellen sei das ein Grund, warum 2024 mit rund 466.200 Gästen etwas weniger gekommen seien als zuvor. Sie nannte das Ergebnis dennoch ein «sehr erfolgreiches Zoo-Jahr».

Erreichbarkeit bleibt Herausforderung

Das Thema Erreichbarkeit wird den Zoo auch in Zukunft beschäftigen. So könnte die geplante Erweiterung des Straßenbahnnetzes dem Zoo Parkplätze kosten. «Ich werde für jeden einzelnen Parkplatz kämpfen», sagte Angeli. Diese seien erfahrungsgemäß besonders für Besucher und Besucherinnen aus dem umliegenden Landkreis sowie Touristen wichtig. «Selbstverständlich möchten auch wir, dass der öffentliche Personennahverkehr sich entwickelt.» Man sei im guten Austausch mit der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) und der Stadt.

Auch der Abriss einer Brücke Ende 2026 werde den Zoo betreffen. Unter ihr verläuft der Durchgang zwischen dem alten und dem neuen Teil des Zoos. Als Ersatz ist laut Angeli eine Behelfsbrücke als Übergang zwischen den Teilen geplant. Die Direktorin hofft, dass sich die Besucherzahlen trotz der Bauarbeiten stabilisieren. «Noch mal weniger hoffen wir nicht. Wir hoffen, dass es sich einpegelt und dass wir stabil bleiben.» Dafür sollen etwa Veranstaltungen sorgen.

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