Close

EU stuft Erzgebirge-Lithium nicht als strategisch ein

Altenberg (dpa/sn) – Die Zinnwald Lithium GmbH im Erzgebirge ist trotz des neuen EU-Gesetzes zum Umgang mit kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials Act) nicht als strategisches Projekt eingestuft worden. «Natürlich hätten wir uns eine Auswahl als strategisches Projekt gewünscht», sagte Geschäftsführer Marko Uhlig. Allerdings habe eine Analyse ergeben, dass eine solche Anerkennung aktuell keine unmittelbaren Vorteile bei Finanzierung oder Genehmigungsverfahren bringe.

Lithium gilt als zentraler Rohstoff für die Herstellung von Batterien und anderen Hochtechnologieprodukten. Das Erzmetall findet sich in der Batterie von Elektroautos. Die Zinnwald Lithium GmbH plant durch den Abbau des Rohstoffs die Herstellung von jährlich 15.000 Tonnen batteriefähigem Lithiumhydroxid. Das würde den Bedarf von jährlich einer Million Batterien für E-Autos durchschnittlicher Größe decken.

«EU-Entscheidung ändert nichts»

«Die Entscheidung ändert nichts an den Grundlagen unserer Pläne», betonte Uhlig. Die europäische Batterielieferkette sei weiterhin unterentwickelt, die Nachfrage nach Lithium werde weiter steigen. «Unabhängig von der Entscheidung der EU hat der Freistaat Sachsen unser Projekt bereits als strategisch bedeutend für das Bundesland eingestuft.» Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe bei mehreren Besuchen im vergangenen Jahr die Bedeutung des Vorhabens hervorgehoben.

Die EU bescheinige dem Projekt in ihrer Bewertung dennoch großes Potenzial für die künftige Versorgung Europas mit Lithium. Trotz der ausbleibenden Einstufung als strategisches Vorhaben zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich: Als eines der wenigen kurzfristig realisierbaren und nachhaltigen Lithiumprojekte in Europa verfüge man über eine bedeutende Ressourcengrundlage – und könne so einen entscheidenden Beitrag zur europäischen Rohstoffsicherheit leisten.

Der Critical Raw Materials Act der Europäischen Union soll sicherstellen, dass die für die Halbleiterproduktion notwendigen seltenen Erden und Rohstoffe in Europa in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Mehr insights