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Hannover (dpa/lni) – Ein trockenes und warmes Frühjahr hat den gefährdeten Feldhasen in Niedersachsen 2023 viel Nachwuchs beschert. Im vergangenen Frühjahr hoppelten im Schnitt 15 Feldhasen pro Quadratkilometer auf Feldern, Wiesen und Äckern, wie die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) am Montag in Hannover mitteilte. Damit setze sich die positive Bestandsentwicklung der vergangenen Jahre fort. Im Frühjahr 2022 hatten die Jägerinnen und Jäger noch im Schnitt 14 Langohren gezählt. Insgesamt nahm der Bestand an Feldhasen seit 2018 landesweit bei regionalen Unterschieden um 33 Prozent zu.

Zu den Hasenhochburgen zählen laut der Landesjägerschaft in Niedersachsen der Westen und Nordwesten des Bundeslandes. Dort seien sogar Feldhasenbesätze von mehr als 100 Tieren pro Quadratmeter keine Seltenheit.

Jetzt zur Osterzeit kommt der erste Nachwuchs auf die Welt. Die Monate April und Mai seien die entscheidende Zeit für das Aufwachsen von Junghasen, sagte der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Torsten Reinwald. «Wenn es da trocken ist und auch noch warm, dann ist das optimal.» Empfindlich sind junge Feldhasen dagegen für nasskalte Witterung. In den vergangenen Jahren hätten die Langohren als ursprüngliche Steppenbewohner von trockenen und warmen Frühjahren profitiert. «Man könnte sagen, dass der Hase ein Gewinner des Klimawandels ist», sagte Reinwald.

Deutschlandweit lebten im Frühjahr 2023 im Schnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer. Das ist laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) der höchste Wert seit Beginn des bundesweiten Monitorings 2001. In Niedersachsen wird schon länger gezählt, nämlich seit 1991 gemeinsam mit dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) im Rahmen der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE). Gezählt werden die Feldhasen von Jägerinnen und Jägern im Frühjahr und Herbst. Dann wird erfasst, wie viele Tiere auf einer bestimmten Strecke im Licht eines normierten Scheinwerfers nachts zu entdecken sind.

Trotz der positiven Bestandsentwicklung in den vergangenen Jahren bemängeln Jäger und die Deutsche Wildtier Stiftung allerdings, dass der Lebensraum für Feldhasen vielerorts knapp ist. Denn die Langohren benötigen eine abwechslungsreiche Landschaft mit Hecken, Gräben und Blühstreifen, die ihnen Nahrung und Deckung bieten. Solche Biotopstrukturen mit Landwirten zusammen anzulegen, sei ein Schwerpunkt der Arbeit von Jägerinnen und Jägern in ihren Revieren, teilte Niedersachsens Landesjägerschaft mit.

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