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Finanzieller Startschuss für Wiederbelebung von Morschenich

Merzenich (dpa/lnw) – Finanzieller Startschuss für die geplante Wiederbelebung von Braunkohle-Geisterdörfern am Tagebau Hambach: Die nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat am Freitag einen ersten Förderbescheid über 56 Millionen Euro an den Bürgermeister von Merzenich, Georg Gelhausen, übergeben. Damit soll die Umwandlung des Ortsteils Morschenich in ein sogenanntes Zukunftsdorf angestoßen werden. Es ist das erste von insgesamt sechs früheren Braunkohle-Dörfern, das im Rahmen des vorzeitigen Kohleausstiegs 2030 wiederbelebt werden soll.

Ursprünglich hatte das Energieunternehmen RWE Power geplant Morschenich abzureißen. Der Großteil der Bewohner ist längst in einen neu gegründeten Ortsteil umgezogen. Ehemalige Hausbesitzer können noch bis Ende des Jahres eine Vorkaufsoption für ihre früheren Häuser anmelden.

Mit dem Rückkauf des Dorfes von RWE will die Gemeinde Merzenich die Entwicklung von Morschenich in die Hand nehmen. «Als erste Kommune in Deutschland werden wir einen ursprünglich vom Abbau bedrohten Ort selbstbestimmt revitalisieren», sagte Gelhausen.

So soll die gesamte Ortsmitte erneuert und die abgebrannte St. Lambertus-Kirche wieder aufgebaut werden. «Mit der Entscheidung zum Erwerb eines ganzen Dorfes hat die Gemeinde Merzenich großen Mut bewiesen», sagte Scharrenbach.

Insgesamt werden für die Entwicklung von Morschenich 90 Millionen Euro bereitgestellt. Mit den ersten Fördermitteln von 56 Millionen Euro sollen der Grunderwerb und der Planungsprozess finanziert werden. 51,3 Millionen Euro kommen vom Bund, 4,3 Millionen Euro vom Land.

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