Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Die Stadt Frankfurt ist auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Verkehrswende einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Die Stadtverordneten stimmten dem «Masterplan Mobilität» in ihrer Sitzung mehrheitlich zu. Einige Schwerpunkte des Konzepts, das mit einer zweijährigen Verspätung kommt: eine nachhaltige Mobilität, eine intelligente Verkehrsvernetzung, verbesserte Logistik, Gesundheitsschutz und Verkehrssicherheit.
Ziel: mehr Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzung
«Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Menschen und damit alle Verkehrsarten», heißt es beim städtischen Verkehrsdezernat. «Dabei immer im Blick: die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte.» Laut dem Konzept werden aber besonders Fußgänger, Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr gefördert. Diese drei Gruppen sollen bis 2035 im Personenverkehr einen Anteil von 80 Prozent der zurückgelegten Wege ausmachen.
Zu den Maßnahmen, die zum Teil bereits umgesetzt oder in Arbeit sind, gehören etwa der Ausbau des Radverkehrs sowie des ÖPNV, autoarme Zonen, höhere Parkgebühren, ein Fußverkehrsbeauftragter, stadtverträgliche Lieferkonzepte und der Ausbau des Carsharing-Angebots.
Kritik aus der Wirtschaft
Kritik kam unterdessen aus der Wirtschaft. Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter dürften nicht durch eine «einseitige Anti-Auto-Politik» vertrieben werden, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung mehrerer Frankfurter Organisationen, wie der Handwerkskammer, der IHK, der Taxivereinigung sowie dem Automobilclub von Deutschland.
Der neue Masterplan ersetzt den Gesamtverkehrsplan von 2005. Im März dieses Jahres hatte die Römer-Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt nach zähen Verhandlungen das Konzept verabschiedet. Denn der Masterplan war bereits 2023 vorgestellt worden. Laut Verkehrsdezernat zählte Frankfurt zu den ersten deutschen Städten, die eine solch umfassende Verkehrsstrategie veröffentlichten.