Hannover/Bremen (dpa/lni) – Das Frühjahr in Niedersachsen ist deutlich zu warm und zu trocken gewesen. Das geht aus der vorläufigen Wetterbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor. Mit durchschnittlich 9,9 Grad Celsius war es demnach zwischen März und Mai genau zwei Grad wärmer als für gewöhnlich in diesem Zeitraum.
Am 15. April erreichten mehrere Orte in Niedersachsen den Angaben nach mehr als 25 Grad. «Solche Werte sind in der ersten Aprilhälfte sehr selten», hieß es in einer Mitteilung des DWD. Auch gab es im Frühjahr mehr Sonnenstunden als üblich (730 gegenüber 455) und weniger Niederschlag (81 statt 168 Liter pro Quadratmeter).
Für die vierteljährliche Wetterbilanz vergleicht der DWD die Durchschnittswerte für Temperatur, Niederschlag und Sonnenstunden mit den Durchschnittswerten der Jahre 1961 bis 1990, um die längerfristigen Auswirkungen des Klimawandels zu verdeutlichen.
Wohl sonnigstes Frühjahr seit 1951 in Bremen
Im kleinsten Bundesland Bremen gab es nach den vorläufigen Zahlen das sonnigste Frühjahr seit 1951 mit 740 Sonnenstunden statt der üblichen 462. Die Durchschnittstemperatur lag mit 10,2 Grad ebenfalls höher als üblich (8 Grad). Der bisherige Spitzenwert wurde am 1. Mai mit 27 Grad gemessen. Der Niederschlag fiel geringer aus als üblich (68 statt 159 Liter pro Quadratmeter).
Auch bundesweit war es eines der trockensten Frühjahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Zugleich war es im Vergleich deutlich zu warm, wie aus der vorläufigen Bilanz hervorgeht. Der langfristige Erwärmungstrend habe sich auch im Frühjahr fortgesetzt, heißt es vom DWD. Die Sonnenscheindauer näherte sich den Angaben zufolge Rekordwerten aus den Jahren 2020 und 2011. Besonders sonnig sei es im Umfeld der Nordsee gewesen.