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Fünf Schafe im Januar durch Wolfsrisse getötet

Kiel (dpa/lno) – Im ersten Monat des neuen Jahres sind insgesamt fünf Schafe in Schleswig-Holstein durch Wolfsrisse getötet und weitere verletzt worden. Das erklärt die Pressesprecherin des Landesamtes für Umwelt Schleswig-Holstein, Janine Wergin. 

Am 18. Januar tötete demnach ein Wolf im Amt Jevenstedt drei Schafe, fünf wurden verletzt. Am 24. Januar wurden im Amt Auenland Südholstein zwei tote Schafe nach Wolfsrissen nachgewiesen. 

Ein Wolfsrüde an mehreren Orten nachgewiesen

Eine DNA-Untersuchung habe ergeben, dass der Wolf im Amt Jevenstedt auch die Schafe in Timmaspe (Kreis Rendsburg-Eckernförde) in der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember gerissen hatte. Dabei waren drei Schafe getötet und zwei verletzt worden. Zuvor hatte der shz-Verlag darüber berichtet.

Dieser Wolfsrüde mit der Kennung GW4176m sei im Jahr 2023 im Territorium Authausener Wald in Sachsen geboren worden, erklärt Janine Wergin. Im Amt Leezen habe er am 17. Dezember ein Damwild gerissen. Auch bei Rissvorfällen im Amt Mittelholstein am 25. Dezember und im Amt Wilstermarsch am 26. Dezember habe das Tier nachgewiesen werden können.

Am 12. Januar habe man im Amt Scharbeutz zwei verletzte Schafe durch Wolfsrisse registriert, der Wolf sei ein Nachkomme aus dem Territorium Segeberg. 

Neben dem Rudel Segeberger Forst mit den Elterntieren und acht Welpen aus dem Jahr 2024 sei das Rudel Sachsenwald mit den Eltern und einem Welpen aus dem Vorjahr in Schleswig-Holstein beheimatet. Das Rudel Langenlehsten/Leisterförde mit den Elterntieren und vier Welpen aus 2024 werde in Mecklenburg-Vorpommern gezählt, da es dort seinen Verbreitungsschwerpunkt habe.

Es müsse aber jederzeit mit wandernden Wölfen aus den Nachbar-Bundesländern und Dänemark gerechnet werden, sagt Wergin – meistens seien es Jungtiere auf der Suche nach einem eigenen Territorium.

Wolfsexperten raten zu höheren Schutzzäunen

Alle Risse der vergangenen Wochen hätten an ungeschützten Schafen stattgefunden, erklärt die Pressesprecherin des Landesamtes für Umwelt. Zum Schutz von Schafen hätten sich wolfsabweisende Elektrozäune mit einer guten Erdung und mindestens 3500 Volt Spannung bewährt. Die Zäune müssten auch genügend hoch sein. 

Wolfskoordinator Jens Matzen sagt, Schafe würden meist immer noch mit nur 30 bis 40 Zentimeter hohen Zäunen aus Stromlitzen geschützt. «Das hält Wölfe nicht davon ab, auf die Koppel zu gehen». Er rät zu Zäunen, die 120 Zentimeter hoch sind und auch am Boden keinen Raum zum Durchschlüpfen bieten. «Wo solche Zäune errichtet wurden, gibt es nachweislich wesentlich weniger Wolfsrisse», sagt Matzen. 

In den Wolfspräventionsgebieten würden solche Herdenschutzmaßnahmen mit bis zu 100 Prozent der Investitionskosten gefördert, erklärt das Landesamt für Umwelt. Es bietet Schäfern im ganzen Land kostenlose Herdenschutzberatungen an.

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