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Gelbes Leuchten auf den Feldern – Raps blüht bereits

Erfurt (dpa/th) – Strahlend gelb blüht der Raps bereits in manchen Regionen Thüringens. «Der Raps ist überdurchschnittlich weit fortgeschritten», sagte André Rathgeber, Ackerbaureferent beim Thüringer Bauernverband. Insgesamt habe die Natur aufgrund des verhältnismäßig wärmeren Winters und der höheren Temperaturen als sonst im März und Anfang April bereits einen großen Sprung nach vorn gemacht.

«Jetzt sieht man, dass es Rapsfelder gibt, die schon gelb blühen, aber auch welche, die noch grün sind.» Wie weit die Pflanzen seien, habe etwa mit dem Standort der Felder zu tun, ob diese im Tal oder auf einer ebenen Fläche lägen, erklärte Rathgeber. «Hauptfaktor ist aber die Sortenwahl: Es gibt frühere, mittlere und späte Sorten.» Die Frühen seien nun auch noch zeitiger dran, blühten bereits und könnten natürlich auch früher geerntet werden als andere Sorten. Wann in diesem Jahr Raps geerntet werden könne, sei aber bislang nicht sicher. «Das wird man erst Ende Mai, Anfang Juni sehen. Bis dahin benötigen wir noch viel Wasser», sagte Rathgeber.

Winterraps sei in Thüringen weitverbreitet. «Man kann schon sagen, dass er neben Weizen, Gerste und Mais zu den Hauptanbaukulturen in Thüringen zählt.» Im vergangenen Jahr war die Anbaufläche Angaben des Landesamts für Statistik zufolge rund 103.000 Hektar groß. Mit Blick auf einzelne Fruchtarten fiel nur die Anbaufläche für Winterweizen mit etwa 188.200 Hektar größer aus. Im Jahr davor stand der Raps auf etwa 98.500 Hektar. Rathgeber ging davon aus, dass sich die Anbaufläche auch 2024 in der Größenordnung der vergangenen zwei Jahre bewegen wird.

Auch beim Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum hieß es, dass der Winterraps den Ölpflanzenanbau in Thüringen dominiere. Rathgeber führte das etwa darauf zurück, dass die Pflanze in vielen Bereichen von Nutzen sei: Das Öl lande in den Küchenschränken und der Lebensmittelindustrie, werde als Schmiermittel und Biokraftstoff genutzt. Die Reste, die nach dem Pressen übrig bleiben, werden als Rapskuchen etwa Viehfutter beigemischt. «Und Raps gilt auch als wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten», sagte der Agrar-Fachmann.

Raps passe zudem mit Blick auf das hiesige Wetter und die Geologie gut nach Thüringen. Auch mit Blick auf den Klimawandel könne die Pflanze noch lange kultiviert werden, schätzte Rathgeber. «Raps hat noch Zukunft, weil er neben dem Mais eine recht wärmeliebende Pflanze ist.» Allerdings müssten Anbauverfahren und Züchtungen so angepasst werden, dass mit weniger Wasser ähnliche Erträge wie bisher zu erreichen seien.

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