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Genehmigungen für Elektrolyseure sollen vereinfacht werden

Düsseldorf (dpa/lnw) – Wie können Genehmigungsverfahren für den Bau von Elektrolyseuren schneller und einfacher werden? Darüber haben sich Vertreter aus Wirtschaft und Ministerien in Düsseldorf bei einem sogenannten Praxis-Check ausgetauscht. Beteiligt waren Bundes- und Landesministerien, Bezirksregierungen sowie Firmen, die Elektrolyseure planen oder schon betreiben. Die Vorschläge zur Verbesserung der Genehmigungsverfahren sollen in künftige Regelungen einfließen.

Ein Elektrolyseur ist ein Gerät, in dem Strom Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Wird dafür Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet, nennt man den Wasserstoff «grün». Klimaneutral hergestellter Wasserstoff soll neben erneuerbarem Strom die Hauptrolle in einem klimaneutralen Wirtschaftssystem spielen. Das Gas soll vor allem importiert, aber auch im Inland produziert werden.

In NRW sind mehrere große Elektrolyse-Anlagen geplant

Auch in Nordrhein-Westfalen sind zahlreiche Anlagen geplant oder schon in Betrieb. So betreibt etwa Air Liquide in Oberhausen einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 20 Megawatt (MW) und Shell in Wesseling eine 10-MW-Anlage. Shell will dort einen weiteren Elektrolyseur mit 100 MW bauen. Iqony plant in Duisburg-Walsum eine Anlage mit zunächst 150 MW. Air Liquide will in Marl einen 120-Megawatt-Elektrolyseur bauen. Das NRW-Wirtschaftsministerium rechnet damit, dass bis zum Jahr 2030 insgesamt mindestens 1.000 MW Elektrolyseleistung in Nordrhein-Westfalen installiert werden.

Wasserstoff soll zum einen als Energieträger in neuen Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Zum anderen soll er in der Industrie etwa bei der Stahlherstellung Kohlenstoff ersetzen und so große Mengen klimaschädliches Kohlendioxid vermeiden. Auch in der chemischen Industrie und im Verkehr soll Wasserstoff zum Einsatz kommen.

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