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Mainz (dpa/lrs) – Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Rheinland-Pfalz hält den geplanten Ausbau der B10 zwischen Landau und Pirmasens für Geldverschwendung. Nachdem das rheinland-pfälzische Innenministerium eine Lösung für den rund 7,6 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle B48 Wellbachtal und der Anschlussstelle Queichhambach präsentiert hatte, kritisiert der BUND in einer Stellungnahme das generelle Vorhaben. 

Zum einen seien die Kosten unverhältnismäßig gestiegen, zum anderen wäre der Nutzen des Ausbaus gering. «Mit anderen Worten: Der Ausbau der B10 ist komplett unrentabel. Da wird Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeschmissen», erklärt die Vorsitzende des rheinland-pfälzischen BUND, Sabine Yacoub. 

Ausbau der B10 ist Großprojekt

Zudem warnt der BUND vor negativen Auswirkungen der jahrelangen Baumaßnahmen für Bürgerinnen und Bürger. Er fordert daher, die Planungen einzustellen und die dafür vorgesehenen finanziellen Mittel für sinnvollere Projekte, etwa den Ausbau der Bahnlinie Landau – Pirmasens einzusetzen.

Der B10-Ausbau zwischen Landau und Pirmasens gilt als ein Großprojekt. In mehreren Abschnitten soll die insgesamt 54 Kilometer lange Trasse verbreitert werden. Das Stück von Hinterweidenthal bis Pirmasens ist bereits vierspurig.

Naturschützer kritisieren das Projekt seit Langem. Der vierspurige Ausbau würde die B10 faktisch zu einer Autobahn mit internationalem Transitverkehr machen, kritisierte etwa die BUND-Landesvorsitzende Yacoub in der Vergangenheit. Eine Zerschneidung der Landschaft müsse vermieden werden. 

Zustimmung vom Ministerium

Das für Raumordnungsfragen zuständige rheinland-pfälzische Innenministerium hatte am Montag der gutachterlichen Stellungnahme der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd zum geplanten Ausbau der B10 zugestimmt. 

Damit sei die Raumverträglichkeitsprüfung für den rund 7,6 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle B48 Wellbachtal und der Anschlussstelle Queichhambach abgeschlossen. Als raumverträglich gelte die Variante B1+, die einen rund 5,3 Kilometer langen zweistreifigen Basistunnel mit Trog bei Gräfenhausen vorsieht, heißt es.

«Mit dem Abschluss der Raumverträglichkeitsprüfung ist ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau der B10 erreicht. Die Variante B1+ erfüllt nicht nur die raumordnerischen Anforderungen, sondern bietet auch die besten Voraussetzungen der untersuchten Varianten, um Mensch, Natur und das Biosphärenreservat Pfälzerwald wirksam zu schützen», sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Montag. «Damit ist der Weg frei für eine Planung, die Verkehrsentlastung und Naturschutz in Einklang bringt.»