Gera (dpa/th) – Gegen die in Gera geplante Batterie-Recyclinganlage regt sich weiter Widerstand. Die Bürgerinitiative Gera-Cretzschwitz wandte sich jetzt in einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister der Ostthüringer Stadt gegen diese Ansiedlung. Sie reagierte damit auf die Bekanntgabe des öffentlichen Erörterungstermins am 6. November durch das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.
Fast 7.800 Einwände gegen das Projekt
Die Initiative sieht unter anderem Umweltbelange im Genehmigungsverfahren nicht ausreichend berücksichtigt und ein unkalkulierbares Risiko bei einem Brand von Batterien. Das Landesamt als Genehmigungsbehörde will bei dem Erörterungstermin Anfang November die erhobenen Einwände diskutieren. Ein zunächst für Ende Mai vorgesehener Termin war aufgrund der Vielzahl von Einwänden und Bedenken zunächst abgesagt worden.
Nach Angaben des Landesamtes gingen bis zum Ablauf der Frist Anfang April knapp 7.800 Einwendungen gegen das Projekt im Gewerbestandort Gera-Cretzschwitz ein, darunter fast 6.200 Unterschriften. Diese seien zwischenzeitlich gesichtet und bewertet worden, hieß es. Die Erkenntnisse aus dem Erörterungstermin würden beim Genehmigungsverfahren für das Vorhaben berücksichtigt, hieß es.
Recyclingpark soll Millioneninvestition bringen
In dem geplanten Recyclingpark sollen alte Batterien zerlegt, zerkleinert und getrocknet werden. Anschließend werden die Stoffe in einem mechanischen Verfahren getrennt, die dann für die Weiterverarbeitung zu neuen Batterien verwendet werden sollen. Ein Joint Venture der koreanischen Unternehmen Sungeel und Samsung C&T will dafür nach früheren Angaben 45 Millionen Euro investieren und etwa 100 Arbeitsplätze schaffen.